Meine Lehrveranstaltungen fürs Wintersemester:
Medienwissenschaft (M), Modul 3: Zeitbasierte Medien, zeitkritische Medienprozesse
Fr. 10-12 Uhr: So spielt das Leben. Zelluläre Automaten in Theorie und Praxis
Zelluläre Automaten gehören zu den produktivsten Simulationen komplexen Systemverhaltens mit Digitalcomputern und zeigen zudem deutlich die Gemeinsamkeit von Computerspiel und Computersimulation. Im Seminar soll die Wissensgeschichte der zellulären Automaten anhand von Originalbeiträgen von John von Neumann, Konrad Zuse, Edgar Codd, John Conway und Stephen Wolfram erarbeitet werden. Nach einer Einführung in die Automatentheorie werden einschlägige Texte zum Thema, angefangen bei den „Klassikern“ bis hin zu kontemporären Anwendungen gelesen und diskutiert. Parallel findet eine Einführung in Computerprogrammierung in TrueBASIC und darauffolgend die Implementierung eines eigenen „Game of Life“ statt. Anhand dessen sollen die mathematischen Implikationen, spieltheoretischen Definitionen und emergenten Eigenschaften zellulärer Automaten experimentell erprobt werden.
Literatur:
- Hopcroft, J. E./Motwani, R./Ullman, J. D.: Einführung in die Automatentheorie, Formale Spracheun und Berechenbarkeit. München: Pearson 2011;
- Gerhardt, Martin/Schuster, Heike: Das digitale Universum: Zelluläre Automaten als Modelle der Natur. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg 1995;
- Scholz, Daniel S: Pixelspiele. Modellieren und Simulieren mit zellulären Automaten. Berlin: Springer 2014.
Die zu lesende Seminarliteratur wird in einem Moodle-Kurs bereitgestellt: http://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=60622 (Passwort auf Anfrage oder in der ersten Sitzung)
Bemerkung: Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 18 begrenzt.
Voraussetzungen: keine Programmierkenntnisse erforderlich! Computer werden vom Fachgebiet gestellt.
Teilnahmebedingungen: regelmäßige Teilnahme
Prüfung (MAP): Programmierung eines eigenen zellulären Automaten und dessen (schriftliche) medientheoretische Beschreibung
Medienwissenschaft (MA), Modul 2: Mediengeschichte
Im Sinne der „Organmetaphern“ von Kapp bis McLuhan stellen optische Medien die Erweiterung unseres Sehsinns dar, der in der Technikgeschichte sukzessive ins mikro- und makroskopische verlängert sowie verkürzt wird. Von der Sternenbeobachtung im Altertum zur Orientierung über die Konstruktion von Fern- und Nahgläsern (Brillen, Fernrohre, Lupen usw.) zur Exploration der Natur in der Neuzeit bis hin zu elektronisch verstärkenden Sichtbarmachungsmedien in den modernen Naturwissenschaften (Physik, Biologie, Chemie, Astronomie) leisten optische Medien einen maßgeblichen Beitrag zur Erkundung und Beschreibung der Welt sowie bei der Entstehung von Wissen. Im Seminar soll nach einer kursorischen Einführung in die physikalische Optik die Geschichte der Technik optischer Medien anhand ihrer bedeutsamsten Apparaturen nachvollzogen werden und dabei sowohl deren physikalisch-optische als auch medienepistemologische Facetten diskutiert werden. Grundlage dazu bildet die Lektüre und Diskussion von Theorien und Texten der Ingenieurs-, Natur- und Medienwissenschaft sowie die praktische Heranführung an den Aufbau und die Funktionsweise optischer Medien in Museen, Forschungseinrichtungen und bei Exkursionen zu Sternwarten, Planetarien, Labors und einer Feldbeobachtung. Zudem werden in zwei Hands-on-Sitzungen eigene Mikroskope und Teleskope gefertigt.
Literatur:
- Kittler, Friedrich: Optische Medien. Berlin: Merve 2002;
- Gaefer, Werner: Grundlagen der Optik für Konstruktion und Labor – Eine Einführung in die technische Optik. Heimsheim 2012.
Die zu lesende Seminarliteratur wird in einem Moodle-Kurs bereitgestellt: http://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=60623 (Passwort auf Anfrage oder in der ersten Sitzung)
Voraussetzungen: Bereitschaft zur Teilnahme an selbst-finanzierten Exkursionen (in Berlin und Umland), Bereitschaft zur Diskussion auch igenieurs- und naturwissenschaftlicher Texte und Theorien.
Teilnahmebedingungen: Übernahme eines Referates (auch in Kleingruppen)
Prüfung (MAP): Hausarbeit im Umfang von mind. 60.000 Zeichen.
Medienwissenschaft (MA), Projekt- und Praxismodul & Medienwissenschaft (BA), Projektmodul
Donnerstag, 18-20 Uhr: Programmierung des Signetics 2650 (Teil 3/4)
Im dritten Teil des Programmierkurses für den Mikroprozessor Signetics 2650 wenden wir die im vergangenen Semester erworbenen Kenntnisse über die Spielkonsole „Interton VC-4000“ auf die gemeinsame Erstellung einer Software für die Konsole an. Ziel ist es, ein Menü- und Ladeprogramm für ein später zu entwickelndes SD-Karten-Steckmodul zu entwerfen. Dazu muss sowohl eine Software für die Spielkonsole in Assembler als auch ein C-Programm für den zur Anwendung im Modul geplanten „Arduino Uno“ entwickelt werden. Beide Entwicklungen finden in Kleingruppenarbeit statt, sodass sich innerhalb der Gruppen einzelne Teilprojekte umsetzen lassen.
Literatur:
Geeignet sind alle Einführungen in die Grundlagen zur Programmierung in 2650-Assembler und C (als Scans im Moodle-Kurs vorhanden: http://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=55020)
Bemerkung: Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 18 begrenzt.
Teilnahmebedingungen: Übernahme eines eigenen Programmierprojektes oder eines Programmbestandteil des Gesamtprojektes in einer Kleingruppe
Voraussetzungen: Teilnahme an den Kursen der letzten Semester ODER Teilnahme am Brückenkurs „Programmierung des Signetics 2650 in der Spielkonsole VC-4000“ in den letzten beiden Semesterferien-Wochen, 01.10.-10.10., Mo.-Fr. jeweils 10:00-12:00 Uhr! (Anmeldung per E-Mail erforderlich)
Prüfung: Projekt und Projektbeschreibung Umfang von mind. 20.000 Zeichen (BA) oder 30.000 Zeichen (MA)