Lehre im Wintersemester

Im Wintersemester gebe ich wieder zwei Lehrveranstaltungen. Eine richtet sich an Studienanfänger im Bachelor-Studium (Modul 1: Einführung in die Medientheorien), die andere an Master-Studenten (Modul 2: Mediengeschichte). Das Besondere an diesem Seminar ist, dass es in mehreren Blöcken stattfindet und ich es im Frühjahr 2019 noch einmal an der University of Greenwich wiederholen werde.

Seminar: Retrocomputing (BA, Modul 1) (Agnes/Moodle)

Retrocomputing ist praktizierte Medienarchäologie: Mit historischen Computern werden kontemporäre Projekte realisiert. Hierbei entstehen neue Spiele, Hardware-Gadgets, Bücher, Zeitschriften und eine Vernetzung von Wissensbeständen. En passant wird dabei Computergeschichte geschrieben, relativiert und aktualisiert – oft mit Ergebnissen, die zur Entstehungszeit der entsprechenden Systeme undenkbar gewesen wären. Conditio sine qua non all dieser Aktivitäten bildet die Operativität des Mediums, das damit zugleich seine Historizität negiert. Im Seminar wollen wir am Beispiel ausgewählter Projekte die verschiedenen medienwissenschaftlichen Implikationen des Retrocomputing diskutieren. Als theoretische Basis hierfür dienen Texte, die Begriffe (Nostalgie, Retro, Archäologie, Re-Enactment, Historiographie, …) klären und spezifische Forschungsinteressen auf diesem Feld beschreiben.

Teilnahmebestätigung: Vorstellung eines ausgewählten Retroprojektes

Seminar: ArtWare – Eine Archäologie grafischer Computerkunst (MA, Modul 2) (Agnes/Moodle)

Bereits in der Frühphase der Computer (um 1950) wurden erste Experimente mit grafischer Computerkunst durchgeführt. Ab den 1960er- und 1970er-Jahren haben sich dann Künstler wie Frieder Nake, Max Bense, H. W. Franke oder Georg Nees intensiv um die Zusammenhänge zwischen Hardware, Software, Kybernetik und Kunst bemüht und ihre Arbeiten theoretisch reflektiert. Wir wollen dieser Geschichte, den Artefakten, den Geräten und Programmen in vier Seminar-Blocksitzungen nachspüren. Dabei soll neben die Diskussion der Kunstwerke und -konzepte auf Basis kunst- und medienwissenschaftlicher Texte auch eine praktische Annäherung an die Computer(grafik)Kunst stattfinden. Mittels re-enactments sollen Kunst-Algorithmen nachprogrammiert werden. Hierzu wird es begleitend zu den Seminarblöcken Kurzeinführungen in die Programmiersprache BBC BASIC geben. Am Ende des Semesters findet dann eine öffentliche Vorstellung der so entwickelten Kunstwerke/-adaptionen statt. Die Vergabe von Referaten und die Seminarplanung findet in der ersten Sitzung statt.

Seminarplan:

Freitag, 19.10.18, 14-16 Uhr: Vorbereitungstreffen
Freitag, 02.11.18, und 9.11.18, 14-18 Uhr: Textdiskussion und Referate
Freitag, 16.11.18 und 30.11.18, 14-18 Uhr: Programmierkurs BBC BASIC
Freitag, 14.12.18 und 21.12.18, 14-18 Uhr: Textdiskussion und Programmierung
Freitag, 15.02.19, ab 14 Uhr: Projektpräsentationen

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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