In den vergangenen drei Semestern hat sich der Assembler-Kurs, den ich alldonnerstäglich veranstalten, ausschließlich um den Signetics 2650 gedreht. Zunächst wurde die Maschinensprache auf einem Lehr-Computer (Signetics Instructor 50) kennen gelernt. Im zweiten Semester haben wir die Plattform gewechselt und uns um die einzige deutsche Spielkonsole, die Interton VC-4000, gekümmert. Die Finessen des Grafik/Sound-Chips Signetics 2636 (PVI), der seltsamen Speicherverwaltung und insbesondere des von uns verwendeten Emulators „WinArcadia“ haben ihren ganz eigenen Reiz und ihre Probleme verursacht. Die Idee, zusammen einen „Flappy Birds“-Clon für die VC-4000 zu entwickeln, hat sich bis zum Ende des zweiten Kurses nicht umsetzen lassen.
Das lag zum einen an der außerordentlich seltsamen Programmierung der Grafik auf dem PVI; zum anderen aber auch daran, dass die Programmfragmente, die im Emulator problemlos liefen, auf der Original-Plattform nicht funktionierten. Die Unterschiede in Speicherverwaltung und Timing zwischen VC-4000 und ihrer Emulation haben ein Cross-Platform-Development schlicht nicht möglich gemacht. (Ganz zu schweigen von der nervigen EPROM-Brennerei, um die neuesten Versionen des Spiels auch auf der Konsole testen zu können).
Das Vorhaben, im dritten Semester eine Menü-Software für ein SD-Multi-ROM-Modul für die VC-4000 zu programmieren und im vierten Semester dann dieses Modul zu bauen, haben sich nun allerdings trotz dieses Rückschlags teilweise realisieren lassen. Es ist vielmehr eine Notwendigkeit, solch ein Modul zu entwickeln, bevor man Software für die VC-4000 schreiben kann, weil damit die Zyklen von Programmieren-Testen-Debuggen merklich verkürzt werden könnten.
Daher haben sich Johannes Maibaum und Mario Keller nun daran gemacht, erst einmal ein solches Modul auf Basis eines Arduino zu entwickeln. Der Ansatz dabei ist es, den Arduino die Sourcecodes über eine SD-Karten-Schnittstelle zu laden und an die VC-4000 weiterzuleiten. Ausgewählt werden die Programme über eine Menüsoftware, geschrieben in 2650-Assembler. Die Arbeiten am Modul zeigen bereits erfreuliche Fortschritte: