»Do you believe in time travel?«

Donnie Darko (USA 2001, Richard Kelly) (DVD)

Der Film verliert seine Faszination einfach nicht. Selbst nach wiederholtem Sehen gibt es immer noch dieses Ungewisse, diese Leerstellen, die sich nicht mit Sinn füllen wollen und deshalb jenes dunkle Glühen erzeugen, an das ich immer denke, wenn ich an „Donnie Darko“ denke. Dass der „Director’s Cut“ versucht dieses Glimmen zu löschen, habe ich bereits geschrieben – es gelingt ihm jedoch genauso wenig, wie es der „offiziellen Interpretation“ des Regisseurs gelingt. Nicht nur zerschneidet Ockham’s Razor derlei Nonsense in tausend kleine Stückchen, auch vernachlässigt ein derartiges (Z)Erklären des Films, welches die emotionale Ebene so völlig außer Acht lässt, damit ein wesentliches Merkmal von „Donnie Darko“.

Mir war „Donnie Darko“ immer schon wie ein Blick in die Vergangenheit des Jahres 1988 vorgekommen, bei dem der Blick selbst erst die Vergangenheit erzeugt. Der Eindruck einer „Metalitätsstudie“ ex post hat sich auch beim erneuten Sehen wieder gefestigt. Man muss sich bloß einmal die Unterschiede zwischen Gary Jules‘ und Tears for Fears‘ „Mad World“-Versionen anhören, um den Kontrast zwischen historischem Vergangenem und gefühltem Vergangenen zu bemerken. „Donnie Darko“ ist ein melancholischer Film im allerbesten Sinne.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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