Funny Final Cut Games

Final Cut (UK 1998, Cominic Ancianos & Ray Burdis) (DVD)

Von einem Film, der im Titel bereits einen produktionstechnischen Begriff enthält, hat man ein gewisses Maß an Selbstreflexivität in der Story zu erwarten. Die bedient „Final Cut“ auch vom ersten bis zum letzten Bild, denn der Film erzählt vom Hobbyfilmer Jude (Jude Law), der jung und offenbar unerwartet verstorben ist, der Nachwelt, das heißt seiner Frau Sadie (Sadie Frost) und seinen Freunden jedoch einen selbstgedrehten Film hinterlassen hat. Die Witwe lädt nun all diese Freunde zur Trauerfeier ein, auf deren Höhepunkt – es soll der letzte Wille des Verstorbenen gewesen sein – sie den Film vorführt. Was sich dann ereignet, hat sich bereits in einigen Cut-ins, die wir, die Zuschauer von „Final Cut“ zuvor schon zu sehen bekommen haben, angedeutet: Nacheinander werden alle Freunde und deren Partner von Jude bloßgestellt. Er filmt sie mit oder ohne dass sie es wissen, auf der Toilette, während sie stehlen, während sie übereinander lästern, während sie sich gegenseitig die Partner auszuspannen versuchen, während sie Verbrechen begehen, beim Geschlechtsverkehr, bei der Masturbation. Reihum wird jeder der Anwesenden Trauergäste vom gezeigten Video kompromittiert, ohne dass er oder sie sich dagegen wehren kann, denn ein kräftiger Freund der Witwe hält jeden, der der Situation entkommen will, mit körperlicher Gewalt im Raum.

mehr: F.LM

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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