Anpassung =

Adaptation (USA 2002, Spike Jonze) (DVD)

Der letzte Film in der Screening-Reihe meines Proseminars verhandelt Autorschaft als zentrales Thema auf mehreren Ebenen und unter mehreren Perspektiven. Das herauszuarbeiten und als Konsequenz eines zunehmend unsicher gewordenen Autorenkonzeptes und -selbstverständnisses darzustellen, ist mir hoffentlich gelungen. „Adaptation“ macht – wie jeder Charlie-Kaufmann-Film – seinem Interpreten schwer, mehr aus dem Film herauszulesen, als vielleicht darin deponiert wurde. Angesichts der Tatsache, das der „Deponent“ aber so derartig fragwürdig geworden ist, kann daraus auch schon beinahe wieder eine neue Lust entstehen, die Lektüre einer Anpassung zu unterwerfen, den Film zu dekonstruieren, ihn überzuinterpretieren, um zu schauen, wie weit sich sein Konzept treiben lässt. Zum Beispiel: Ein Student hatte die besonders pfiffige Beobachtung gemacht, dass Donald Kaufman sich im Verlauf der Filmhandlung mehr und mehr erhebt, hocharbeitet vom kriechenden Lurch (anfangs sehen wir ihn durch die Wohnung robben) bis zum aufrechten Autor und damit das Thema der Evolutionstheorie, das den Film durchzieht, schon wieder aufnimmt.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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Eine Antwort zu Anpassung =

  1. Kaspar sagt:

    Es kam just seit langem mal wieder ein podcast bei Psychoanalyse/Film raus, der sich witzigerwiese mit „Adaptation“ befasst. Und auch die Vorschau dort verspricht einiges.

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