Ein Licht in der Dunkelheit

I Am Legend (USA 2007, Francis Lawrence) (PV Ufa Köln)

Dasselbe unentschlossene Gefühl wie am Ende von „The Mist“, weil der Film sich nicht entscheidet, in welcher „Welt“ er eigentlich spielt: in einer rational oder irrational determinierten? Das ist nicht unwichtig, weil es die Regelhaftigkeit des Science Fiction wesentlich bestimmt. Und bis zum Auftauchen der zweiten Überlebenden wird der Zuschauer auch noch im wahren Grauen der Wissenschaftsdystopie gefangen gehalten: eine aufgrund medizinischer Fehlforschung entvölkerte Welt, in der sich der Held (Will Smith spielt besser als je zuvor!) mit seinem Hund zurechtfinden muss. Nachts fallen Scharen von mutierten Zombies über die Stadt her und es ist immer ein Jagen und Gejagdwerden.

Bis dann – wie gesagt – die Frau auftaucht, die behauptet, Gott habe sie zu Will Smith geschickt, um ihn mit nach Vermont zu nehmen, wo eine Kolonie existiere. Auch von der Existenz dieser Kolonie hat sie von Gott erfahren. Man kann sich nun fragen, ob da einfach der Christen-Kitsch aus „Der Omenga-Mann“ wieder aufgenommen werden soll, oder ob sich hier tatsächlich ein liberal-religiöser Diskurs in den US-Horrorfilm einschleicht, selbst um den Preis, dass er die Logik der Narration (zer)stört und die Story schließlich sogar zu einer Erlösergeschichte reformuliert.

Überdies ist „I Am Legend“ jedoch ein sehr gelungener Film, bei dem vor allem die Bilder der Einsamkeit so eindringlich sind, wie selten im „Last Man on Earth“-Subgenre zuvor.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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