Der Feind in meinem Bett

Sleepwalker (Schweden 2000, Johannes Runeborg) (DVD)

Ein Mann, der häufig schlafwandelt, erwacht eines morgens, seine Familie ist spurlos verschwunden und sein Ehebett voller Blut. Weil er nicht ahnt, was er des nachts so treibt (ob er beispielsweise zum Mörder wird, während er schläft), schnallt er sich vorm Schlafengehen eine Kamera auf die Schulter und erfährt am nächsten Morgen, dass sein Körper offenbar einer ganz eigenen Politik folgt, wenn der Verstand nicht regiert …

"Sleepwalker" nimmt einige überraschende Wendungen im Plot, die vor allem dazu geeignet sich, den Zuschauer über den Wach-Status seiner Hauptfigur zu verunsichern. Bemerkenswert ist dabei, wie nach und nach etliche ethische, ontologische und psychologische Aspekte abgehandelt werden. Darüber hinaus stellt der Film einen interessanten Beitrag zur Verunsicherung des Subjektes in der Moderne dar, nicht nur, weil das Schlafwandeln selbst suggeriert, dass wir – wie Freud einst konstatiert hat – nicht "Herr im eigenen Haus" sind, sondern weil die Technologie uns Dinge über uns zu zeigen in der Lage ist, von denen das "Ich" nicht einmal zu träumen wagt. Oder doch? 😀 

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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