»Wo ist eigentlich das Haus der Männerwitwen?«

Water (Indien/Kanada 2005, ) (Filmfest München)

“Water” ist ein gleichermaßen wunderschöner wie tieftrauriger Film. Man kann sich den Bildern, vor allen den Aufnahmen während des Monsun-Regens und der wundervollen Musik (teilweise mit für den Film komponierten Liedern) kaum entziehen. Zudem bindet den Zuschauer das Schicksal der von allen verachteten Witwen, von denen fer Film erzählt, an die Geschichte. Ohnmächtig und fassungslos ist man gezwungen mitanzusehen, wie die starren hinduistischen Traditionen das Leben und die Liebe bedrohen und schließlich vernichten. Dieses System aufzubrechen, hat sich die Revolution Ghandis angeschickt. Sein Credo “Nicht Gott ist Wissen, sondern Wissen ist Gott” ist es schließlich, das den finalen Regelbruch bringt und die kleine Hauptdarstellerin Chuyia vor einem Leben in Zwangsprostitution bewahrt. Denn hierin macht auch der Ghandi-Anhänger Shakuntala den eigentlichen Grund für die strengen religiösen Regeln aus: “Verkleidet als Religion geht es nur ums Geld.”

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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