Thank you for smoking (USA 2005, Jason Reitman) (Filmfest München)
“Thank you for smoking” ist trotz all seiner Witzigkeit und der Ironie, mit der er sein Thema (das nicht “Rauchen”, sondern “moralische Korrumpierbarkeit” heißt!) angeht, selbst “moralisch flexibel”. Er entscheidet sich nicht dafür, zum Phänomen, um das sich sein Plot dreht, moralisch Stellung zu beziehen, sondern benutzt es lediglich als Tableau für seine Erzählung über “Wissenschaft und Politik als Beruf”. Das kann man dem Film – vor allem von der Warte des Nichtraucherschutzes – vorwerfen, ginge damit jedoch zu kurz. Denn das, was “Thank you for smoking” zeigt, ist zwar ironisch überformt aber leider keineswegs fiktiv. Vielmehr stellt Reitmans Film einen Zerrspiegel der Realität dar, in dem die Positionen und ihre Hintergründe von Tabakgegnern und -befürwortern transparent werden.