»I don’t like to read about movies. They’re so violent.«

Serial Mom (USA 1994, John Waters) (VHS)

Ein Wiedersehen mit Kathleen Turner. Und was für eines! Nach meinen eher ernüchternden Seherfahrungen mit Waters‘ Devine-Filmen habe ich mich erst nach ein paar Jahren an "Serial Mom" heran getraut und auch nur, weil ich gestern gelesen habe, dass der Film so häufig "Blood Feast" zitiert.

Waters Serienmörderfilm-Persiflage ist in der Tat sehr reflexiv – da werden ständig Filme und Taten in die Handlung "hinein gezogen" und Erzähl-Klischees des Serienmörderfilms karikiert. Und im Gegensatz zu meinen Befürchtungen erzählt Waters hier wirklich einmal – und das nicht ohne Können! Allein die Gerichtsszenen, in denen die Serienmörderin alle Taten abstreitet, indem sie sich auf die Verkommenheit der Zeugen stützt, während vor dem Sall die Familie damit beschäftigt ist, aus dem Fall Kapital zu schlagen, lässt an Tempo und Originalität keine Wünsche offen. Natürlich ist die Entlarvung der WASPischen Suburbia als immer schon pervers und in ihrer Harmlosigkeit gewalttätig kein großes Kunststück; aber die einzelnen Geschmack- und Respektlosigkeiten, mit denen Waters das vorführt, machen den Film doch zu einer besonderen Kommödie.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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