Bin-jip (Korea/Japan 2004, Kim Ki-duk)
In Bin-jip gelingt es
Kim Ki-duk, den Bilck seiner Zuschauer an das Geschehen und vor allem
an den Bewegungsrhythmus seiner Protagonisten zu fesseln. Als der Mann
im Gefängnis lernt sich unsichtbar zu machen, ist daher auch weniger
Magie im Spiel als eine Konsequenz, eine auf die Spitze getriebene
Ästhetik der Inszenierung von Bewegung. Zusammen mit dem Mann ist es
unser ebenfalls zum unsichtbaren Tanz gewordener Blick, der nicht von
heimlicher Beobachtung, aber viel von einem Wunsch dabei und zusammen
zu sein hat, der mit dem Mann in die Wohnung der Frau zurückkehrt. Dort
leben nun auch wir unbemerkt vom Ehemann und können dieser
perfekten, sprachlosen Liebe schauend und schweigend noch eine Zeit
lang beiwohnen.
Ich habe den Film auch schon gesehen. Was denkst du über die Metaphorik des Golfspiels?
Hi,
fand ich erst ein bisschen „profan“, so etwas in solch einen Film einzufügen. Aber irgendwie fügt sich das Golfen in den Film, wie auch die anderen Kontraste (das Motorad).
Über die Symbolik habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Dazu hat mich der Film viel zu sehr umgehauen. Der Kopf war da eigentlich abgeschaltet.
Ich finde schon, dass die „Schattenseite“ (Gewalt, Agression usw.) für diesen Film sehr wichtig ist. Und das vielleicht nicht nur als Kontrast. Denn die Gewalt geht mitunter auch von dem Protagonisten selbst aus. Übrigens stehen die Attribute des Golfspiels auch schon bei Haneke in „Funny Games“ für explizite Bedrohung…
Toll, mit der Analogisierung von „Funny Games“ zu „Bin-jip“ willst du mir wohl letzteren versauen? :-/ 😉