Der Herbert-von-Halem-Verlag ist ein kleines Kölner Verlagsunternehmen,
das in den letzten zwei bis drei Jahren ein unglaublich interessantes
Publikationsprofil entwickelt hat. Bei F.LM habe ich zwei Publikationen über Authentizität und Medien rezensiert
(Knieper/Müller: „Authentizität und Inszenirung von Bilderelten“ und
Wortmann „Authentisches Bild und authentisierende Form“) und vergangene
Woche ist noch eine Rezension zu einem Buch über Medienaffekt-Theorie
erschienen (Filk/Lommel/Sandbothe „Media Synaesthetics„).
Heute habe ich den 2005er-Katalgo des Verlags bekommen, in dem wieder
einige Publikationen zur Medientheorie
angekündigt sind. Interessant scheint mir vor allem ein Sammelband von
Manfred Mai und Rainer Winter mit dem Titel „Das Kino der Gesellschaft
– Die Gesellschaft des Kinos. Interdisziplinäre Positionen, Analysen
und Zugänge„, in dem die gegenseitige Durchdrigung von Alltagsleben und
Filmfiktionen untersucht wird. „Filmanalyse sollte immer auch
Gesellschaftsanalyse sein. Die ausschließliche Konzentration auf die
Filmästhetik oder auf die Rezeption durch ein aller sozialen Bezüge
entkleidetes Subjekt führen zu Verzerrungen und zur Ausblendung der
gesellschaftlichen Wirklichkeit“, heißt es im Ankündigungstext. Das
kann ich vorbehaltlos unterschreiben (zumal es auch mein Konzept von
Filmkritik und die methodologische Basis meienr Promotion ist).
Eine
zweite interessante Ankündigung betrifft das Hamburger Medienmagazin
„Cover“, das drei Mal jährlich im Halem-Verlag erscheint. Die neue
Nummer (Nr. 5) ist bereits erhältlich. In ihr wird untersucht „Wie Medien die Wirklichkeit verzerren“ – Autoren der Ausgabe sind: Tom Kummer,
Hans-Jürgen Jakobs, Siegfried J. Schmidt, Monika Griefahn,
Johan Galtung, Jutta Röser, Kuno Haberbusch, Jochen Wegner, Erik Bettermann und John Lloyd.