Welche perversen Diskurseffekte die – fraglos grausame! – öffentliche Hinrichtung eines Serienmörders im Iran nach sich zog, deckt BILDblog auf.
BILD verzerrt das Geschehen dort derartig, dass man sich des Eindrucks,
hier würde Kampagnen-Journalismus (für wen sohl?) betrieben, kaum
erwehren kann. Die Funktionalisierung des „Monsters Serienmörder“ zum
Schüren von politschen Ressentiments scheint tadellos zu funktionieren.
FOCUS (Online), die sich von der BILD nur graduell (mehr Nebensätze!)
unterscheiden, hatte zu dem Vorfall sogar eine Bilderstrecke
veröffentlicht, die jedoch mittlerweile nicht mehr auf dem Server zu
finden ist. (Oder doch?)
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Wirklich erschrocken war ich dann aber doch eher über die großen Farbbilder in der Sueddeutschen vom 17. März. Vielsagenderweise ohne weiteren Text (abgesehen von der Bildunterschrift) platziert im oberen Umbruch der Titelseite. Der Kontext: Wolfowitz Nominierung als Weltbank-Präsident. So etwas brauchts nicht.
Beim Focus waren die Bilder auch unkommentiert. 🙁
Im Netz ergibt sich das Problem des Kontextes ja zum Glück nicht so akut wie in einer Papierzeitung. Obwohl es in Internetzeitungen nicht selen die „kontextsensitive“ Google-Werbung ist, die äußerst makabre Beigaben zu Texten erzeugt.
> Beim Focus waren die Bilder auch unkommentiert.
Puh, hätte ich Geld zuviel, ich schickte so einigen Redaktionen mal ein Exemplar von „Regarding the pain of others“.