White Noise

Der Tod und das Medium
White Noise: Schneegestöber aus dem Jenseits

In einem vereinfachten Modell von Kommunikation gibt es einen
Sender, einen Empfänger und einen Kanal, über den beide miteinander
kommunizieren. Jeder Kommunikationsakt unterliegt jedoch Störungen, die
dafür verantwortlich sind, dass die Botschaft des Senders nicht ohne
Verluste beim Empfänger ankommt. Ein wichtiges Störphänomen ist das
Rauschen. Es ist ein Phänomen, das sich sowohl auf den Kanal als auch
auf den Sender oder den Empfänger erstrecken kann und die Information
verundeutlicht. Doch es besitzt nicht nur negative sondern auch positive Effekte auf
die Kommunikation. Denn je nachdem, um welche Art von Kommunikation es
sich handelt, leistet die Undeutlichkeit, mit der das Rauschen die
Kommunikation „verschmutzt“, einen Mehrwert: Aus ihm erwächst die
Möglichkeit der Interpretation – der Auslegung der Botschaft beim
Empfänger; ein Mehrwert also, der gerade in der künstlerischen
Kommunikation gewollt ist, weil er die Vielschichtigkeit der Mitteilung
unterstreicht – oder in der Kommunikation mit den Toten, weil er den
Empfänger verstehen lässt, was er verstehen will, wie der Film „White
Noise“ (un)deutlich vor Augen führt.

[mehr: telepolis]

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
Dieser Beitrag wurde unter Filmkritik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.