Erhöhte Retro-Aktivität

Unter diesem Titel berichtet Stephan Freundörfer im aktuellen Chip-Sonderheft „Kultcomputer der 80er“ über kontemporäre Projekte zur Computergeschichte und -archäologie – und erwähnt deshalb auch mein Forschungsprojekt an der HU:

[…] Politiker und Verwaltungsbeamte zu finden, die in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, und die gleichzeitig dem Thema gegenüber aufgeschlossen sind. Eine Herausforderung, die Dr. Stefan Höltgen bereits gemeistert hat. Höltgen ist seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorien der Berliner Humboldt-Universität und forscht dort am Thema „Die Archäologie des frühen Mikrocomputers und seiner Programmierung“, beschäftigt sich hochoffiziell und staatlich finanziert mit Computerspielen und Retro-Computing. Erst Ende September fungierte er mit seinem Institut als Gastgeber der Classic Computing 2013 – eines zweitägigen Events rund um historische Hardware, auf dem gleichzeitig das zehnte Jubiläum des mittlerwei- le über hundert Mitglieder starken „Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V .“ (classic-computing.org) gefeiert wurde. […] Während der Verein sich zur Aufgabe gemacht hat, die Rechner der 8- und 16-Bit-Generation zu erhalten und öffentlich zu präsentieren, ist Höltgen bei seinem Retro-Engagement vor allem am Schaffen von Erkenntnissen gelegen: „Ich glaube, dass die Beschäftigung mit alten Computern viel über neue Computer zu ver- mitteln imstande ist, weil diese sich im grundsätzlichen Aufbau gleichen“, sagt der Medienwissenschaftler. „Da uns Computer immer und überall umgeben, ist die Kenntnis ihrer Funktionsweisen ein wichtiger Bestandteil von Medienkompetenz.“ Dabei sind blinkende Cursors und bunte Pixel nur Mittel zum Zweck: „Oft wird das Interesse ausgelöst durch nostalgische Erinnerungen, wenn die Leute ‚ihre alten Maschinen’ ausgestellt und eingeschaltet sehen. Die Nostalgie-Ebene wird dann aber recht schnell verlassen, wenn sie sehen, was man mit diesen Computern heute machen kann, was damals gar nicht vorstellbar gewesen wäre – etwa Internetzugänge mit dem C64 oder ein Multitasking-GUI-Betriebssystem für den CPC.“ Höltgens Retro-Aktivität versucht also lehrreich und bedeutsam zu sein.

Mein abschließender Aufruf an die Öffentlichkeit: „Lernt Assembler!“ hat es dann allerdings nicht mehr ins Heft geschafft.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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