[emulator*]

Im gestrigen Vortrag der Reihe SHIFT-RESTORE-ESC ging es um einen der medienwissenschaftlich interessantesten und zugleich zentralen Aspekte des Retrocomputings: die Emulation von alter Hardware auf neuer Hardware durch Software. Dr. André Fachat stellte dazu den VICE vor, der eine Reihe von 8-Bit-Commodore-Plattformen auf neueren Rechnern emuliert. Neben der Frage des Unterschieds von Simulation und Emulation (die Etymologie hilft hier wieder einmal gar nicht), war aber vor allem das Abbildungsverhältnis zwischen beiden Maschinen ein wichtiges Thema.

Geahnt hatte ich es ja bereits aber die Ausführungen (und Code-Beispiele) haben es dann deutlich gezeigt: Es geht nicht um die Abbildung einer Maschine in einer anderen, sondern um die Abbildung des Verhaltens einer Maschine durch eine andere. Keine Rede kann also davon sein, dass ein PC, der einen C64 emuliert, in diesem Augenblick „im Zustand des C64“ ist. Die Frage: „Wird ein Bauteil auch dann emuliert, wenn es gerade nicht benutzt wird?“ kann ganz klar mit „Nein.“ beantwortet werden. Für eine vollständige (was auch immer das sein könnte) und zugleich zeitgenaue Emulation selbst des ältesten Mikrocomputers reicht die Rechenperformance der neuesten Mikrocomputer nicht aus. Mit Hilfe von „shortcuts“ und „warp counting“ (siehe hier bei der CIA-Emulation) werden unbenötigte Funktionen des emulierten Systems ausgeblendet um die Performance des Emulators zu erhöhen.

Der Vortrag wurde wieder gefilmt und steht auf YouTube bereit:

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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