Kürzlich ist bei Literaturkritik meine Rezension zu Viktor Mayer-Schönbergers Essay „Delete“ erschienen:
„Delete“ ist keine kulturwissenschaftliche oder gar erinnerungspsychologische Arbeit über das Gedächtnis und das Vergessen. Darin wäre es auch nicht originell, denn einen emphatischen Vergessensbegriff hat es wie zitiert bereits bei Nietzsche (deutlicher akzentuiert in seiner „Genealogie der Moral“) und anderen gegeben. „Delete“ versucht vielmehr ein Pamphlet gegen die digitale Erinnerung zu sein, der wir in der computerisierten Gesellschaft von heute allenthalben begegnen. Aber genau darin scheitert es, denn „erinnern“ ist genauso wenig dasselbe wie „speichern“, wie „vergessen“ dasselbe ist wie „löschen“. Der Autor weiß dies zwar – es macht sogar den Hauptteil seiner Kritik vom zweiten bis vierten Kapitel aus – er handelt beziehungsweise argumentiert aber nicht danach.
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