Aus der Sophienstraße erreicht mich gerade folgender hochinteressanter Hinwes:
Interdisziplinäre Tagung: „Leben 3.0 und die Zukunft der Evolution“
16.-17. September 2010
Tagungsorte: Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Der rasante Fortschritt in der Genetik und Molekularbiologie weckt sowohl Hoffnungen als auch Befürchtungen. Dass der Mensch in bisher ungeahntem Ausmaß in seine Evolution eingreift, scheint keineswegs mehr bloße Utopie angesichts der Versuche, organisches Leben zu planen, zu gestalten und im Labor zu züchten. In welche Szenarien diese Entwicklung münden wird, lässt sich schwer abschätzen. Jedoch zeigt die Diskussion darum, vor welchen Herausforderungen wir bereits heute stehen. Die Tagung reflektiert die aktuellen Prozesse interdisziplinär und wagt Prognosen.
Ein Tagungs- und Ausstellungsprojekt der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Bildkulturen und des Jahresthemas 2009|2010: Evolution in Natur, Technik und Kultur der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité und dem Künstler Reiner Maria Matysik. Die Tagung wird gefördert von der Hermann und Elise geb. Heckmann Wentzel-Stiftung.
Eine Anmeldung ist erforderlich (bis 1.9. unter: jahresthema@bbaw.de)
PROGRAMM
Donnerstag, 16. September 2010
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité, Hörsaalruine
14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Karl M. Einhäupl, Charité – Universitätsmedizin Berlin / Ingeborg Reichle, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
14.30 Uhr
Zwischen animalisiertem Hominiden und humanem Primaten – Evolutionstheorie als anthropologische Herausforderung
Kerstin Palm, Institut für Energietechnik, Technische Universität Berlin
Kaffeepause
I) Life Sciences – die neue Leitwissenschaft?
16.00 Uhr
Was wird unter Life Sciences verstanden? Was sollten wir darunter verstehen?
Christoph Markschies, Seminar für Kirchengeschichte,
Humboldt-Universität zu Berlin
16.30 Uhr
Biologische und kulturelle Evolution des Menschen – quo vadis?
Karl Sperling, Institut für Humangenetik, Charité – Universitätsmedizin Berlin
17.00 Uhr
Provokation als Methode der biotechnischen Evolution
Nicole Karafyllis, Wissenschafts- und Technikphilosophie, Technische Universität Braunschweig
17.30 Uhr
Diskussion
19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung in der Hörsaalruine
„jenseits des menschen. Interventionen von Reiner Maria Matysik“
Es sprechen: Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, Ingeborg Reichle, Ausstellungskuratorin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Die Ausstellung wird gefördert von der Schering Stiftung.
Freitag, 17. September 2010
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Einstein-Saal
II) Was bedeutet die Entschlüsselung des Genoms für uns?
09.00 Uhr
Das ‚1.000$-Genom’ und seine Folgen für die Forschung und Krankenversorgung
Hans-Hilger Ropers, Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin
09.30 Uhr
Epigenetik: Der zweite Code – welche zusätzlichen Informationen enthält unser Genom?
Jörn Walter, Genetik/Epigenetik, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
10.00 Uhr
Diskussion
Kaffeepause
III) Synthetische Biologie – Leben aus dem Labor?
11.00 Uhr
Synthetische Biologie: Paradigmenwechsel in den Lebenswissenschaften
oder alter Wein in neuen Schläuchen?
Roland Eils, Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
11.30 Uhr
Konstruktion von Leben? Herstellungsideale und Machbarkeitsgrenzen in der Synthetischen Biologie
Kristian Köchy, Institut für Philosophie, Universität Kassel
12.00 Uhr
Leben in Produktion oder wer fürchtet die Chimäre?
Bettina Bock von Wülfingen, Institut für Kulturwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
12.30 Uhr
Diskussion
Pause
IV) Schöner, schneller, schlauer – Human Enhancement
14.30 Uhr
Möglichkeiten und Grenzen des neuropharmakologischen Enhancements
Klaus Lieb, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsmedizin Mainz
15.00 Uhr
Pharmakologische Leistungssteigerung – doch wozu? Human Enhancement
zwischen Utopie und Trivialität
Arnold Sauter, Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag
15:30 Uhr
Enhancement und Perfektionierung zwischen Begrenzung und Entgrenzung
Dirk Lanzerath, Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften, Bonn
16:00 Uhr
Diskussion
Kaffeepause
V) Perspektivenwechsel: Wissenschaft und Kunst
17.00 Uhr
Wirklichkeiten von Technik
Ursula Damm, Gestaltung medialer Umgebungen, Bauhaus-Universität Weimar
17.30 Uhr
Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Kunst
Reiner Maria Matysik, Bildender Künstler, Berlin / Braunschweig
18.00 Uhr
Kunst und Grundlagenforschung: unüberbrückbare Gegenwelten?
Frank Rösl, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
18.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Weitere Informationen finden Sie unter: http://jahresthema.bbaw.de