»Mein Speicher bin ich!«

Nummer 5 gibt nicht auf (Short Circuit 2, USA 1988, Kenneth Johnson) (DVD)

Aus der Roboter-Thematik holt die Fortsetzung von „Short Circuit“ nicht viel mehr heraus als ihr Vorgänger. Einzig das Problem Sprache und die damit verbundenen Möglichkeiten sprachlichen Handlens bzw. der sprachlichen Repräsentation von Wirklichkeit werden noch weiter ausgebaut. So muss der Roboter lernen, was Ironie ist, was Lügen sind und kann dem Inder schließlich Nachhilfe im Flirten geben, indem er ihm bei einem Date soufliert und das Gefühl der Einsamkeit inmitten der Menschenmassen der Großstadt mit ihm teilt.

Die Fortsetzung ist aber auch eine Fortsetzung des politischen Diskurses aus dem ersten Teil. Nachdem der Roboter gelernt hat Pazifist zu sein (im zweiten Teil bekundet er dies durch zahlreiche Greenpeace-Aufkleber), lernt er im zweiten Teil Amerikaner zu sein. Sein größtmöglicher Sprechakt wird dann nämlich am Ende vollzogen, als sowohl Ben als auch Nummer 5 in die USA eingebürgert werden – indem sie den Fahneneid sprechen. Man kann sich das Lachen beinahe nicht verkneifen: Die Erlangung der Bürgerrechte wird repräsentiert durch die Vergoldung des Äußeren.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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