10 Seconds of Silence …

Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder zu hören bekomme, ich solle mich nicht beschweren, denn als „Pressefuzzi“ hätte ich ohnehin mehr Privilegien als es gut für eine „freie Berichterstattung“ ist: Dass die DVD-Labels in der irrigen Annahme, als Filmkritiker hätte man nichts besseres zu tun als einen Film, der wahrscheinlich seit Monaten sowieso „online verfügbar“ ist, raubzukopieren, jetzt dazu übergehen, „in regelmäßigen Abständen 10 Sekunden lang den Ton abzuschalten“, ist absoluter Schwachsinn.

Wie soll man denn einen Film, wie jetzt „Diary of the Dead“, vernünftig besprechen, wenn er auf diese Weise manipuliert wurde? Oder möchte das Label damit zu verstehen geben, auf den Ton käme es sowieso nicht an? Das ist bislang der Höhepunkt in einer langen Kette derartiger impliziter Verdächtigungen, die damit anfängt, dass man DVD-Rs an den Verleih zurückschicken soll (wie manch andere freie Journalisten weiß ich beim Absenden meiner Texte noch nicht, ob sie genommen werden und ich also etwas daran verdiene – es wäre somit ein Zuschussgeschäft für mich), dass „Presse-DVD“-Einblendungen durchs Bild wandern, Tonspuren fehlen, Timecodes mitlaufen, …

Vielleicht sollte ich einfach mal anfangen, sozusagen im Rahmen einer Editionsanalyse, diese Vorgehensweisen in den Kritiken zu berücksichtigen und dann so etwas schreiben wie: „Diary of the Dead scheint mir ein sehr guter Film zu sein. Ich würde hingegen abraten, die deutsche DVD zu erwerben, da ich nicht sagen kann, ob die Tonspur einwandfrei in Ordnung ist und stattdessen zum Erwerb einer anderen, ausländischen Fassung raten.“

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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