»Sind das wieder Terroristen?«

Cloverfield (USA 2008, Matt Reeves) (PV Ufa Köln)

Trotzdem es das alles bei „Blair Witch Project“ schon einmal gegeben hat und trotzdem der Vergleich mit den japanischen (und Emmerich’schen) Godzilla-Filmen mehr als nahe liegt, ist „Cloverfield“ dennoch ein sagenhaft guter und origineller Film geworden. Das liegt vor allem an der Geste, mit der der Film die in ihm verhandelte Katastrophe als Angebot zur Verarbeitung eines gesellschaftlichen Traumas erzählt. „Cloverfield“ bricht die auktoriale Überblicksperspektive der Godzilla-Filme auf ein menschliches Maß herunter, berichtet aus der Subjektive eines Terror-Opfer, das nie weiß, was als nächstes passiert und warum das alles geschieht und schreitet in seiner authentisierenden Ästhetik kompromisslos voran. Wie jeder gute Katastrophenfilm vergisst er bei all den großen Entwicklungen auch die kleinen Tragödien nicht und entwickelt eine Geschichte von Liebe und Mut, die den erzählerischen Faden des Films bildet. Diese interne Erzählung wird wie der große Film drumherum ebenso von den Authentisierungen bestimmt, so dass das Schicksal der Protagonisten zumindest mir sehr nahe ging. „Cloverfiled“ macht alles richtig, was ein solcher Film richtig machen kann. Er ist ehrlich seinen Zuschauern gegenüber, interessant und konsequent umgesetzt und fesselt bis zum letzten, unglaublichen Augenblick.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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