»The human snake that grows to fill the void«

The Devil inside her (USA 1977, Zebedy Cold) (DVD)

… wird aufgrund fehlender Splatter-Szenen wohl keine Rolle im Vortrag spielen, soll hier aber dennoch nicht unerwähnt bleiben.

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Der Film erzählt die Geschichte einer Farmersfamilie aus dem New England des Jahres 1826: Der streng christliche Vater verbietet Tochter 1 den gut gebauten Nachbarsjungen zu heiraten. Schwester 2 ist aber auch scharf auf den Burschen und bietet Gott oder Teufel ihre Seele, wenn ihr dabei geholfen würde, den Mann zu bekommen. Nun, der Teufel bekommt den Zuschlag und Tochter 2 geht zur in der Nähe lebenden Hexe und lässt sich ein Aphrodisiakum brauen. Das betäubt jedoch ihre Sinne und nicht die den Angebeteten, so dass sie gar nicht bemerkt, dass es der Gehörnte selbst ist, der sich über sie hermacht. Nachdem er fertig ist, verführt er auch Schwester 1 und danach (nun in deren Gestalt) auch den Bräutigam. Für den Zuschauer (aber nicht die Protagonisten) zu erkennen ist die Besessenheit immer an seltsam geschminkten Augen und unwillkürlicher Zungenaktivität (siehe oben).

Indes bemerkt Schwester 2 eine schmerzliche Lücke zwischen ihren Beinen, die sie mit Möhren, Radi und Mais zu schließen versucht. Das kann der Teufel nicht zulassen und erscheint ihr abermals – dieses Mal in Verkleidung ihres Vaters. Der echte Vater sieht die Szene, und verjagt den Teufel kurzerhand. Der nimmt jedoch die Töchter mit sich in den Wald (nicht ohne vorher die Mutter des Hauses zu vernaschen). Zusammen mit dem Schwiegersohn in Spe (ja, die Geschichte geht gut für das junge Glück aus!) zieht der Vater in den Wald, um seine Töchter zu retten. Während sich Schwester 2 als unrettbar erweist (eine Triple-Penetration hat sie komplett versaut, so dass sie ihrem Vater nur noch mit Kraftausdrücken zu begegnen weiß) und kurzerhand vom Vater erdolcht wird, ist Schwester 1 noch nicht vollends verdorben, wird mit nach Hause genommen und dem jungen Mann zur Frau gegeben.

Niedlich der moralische Diskurs des Films, die Klischees über Sünde und Sex, Glauben und Reinheit. Bachtlich der Wille zum Plot, der es doch tatsächlich schafft, so banal er auch ist, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Und beeindruckend die (für den 70er-Jahre-Porno obligatorische) Orgie am Ende: komplett mit Rotfilter, düsterer Musik, sehr gewagten Konstellationen und schwindelerregenden Montagen. „The Devil inside her“ ist ein feiner kleiner Beleg dafür, dass man in den 70ern Filmkönnen, Humor und Pornografie ganz ohne Zotigkeit zu verbinden wusste.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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