Die geschlossene Gesellschaft und ihre Feinde

Unknown (USA 2006, Simon Brand) (DVD)

Ich fand ja schon dieses inoffizielle französische „Assault“-Remake nicht besonders interessant; „Unknown“ versucht dasselbe nun noch einmal: Fünf Männer erwachen in einer Fabrikhalle und haben keine Erinnerung, wie sie dahin gekommen sind, wer sie sind und warum sie überhaupt ohnmächtig waren. Nach und nach stellt sich heraus, dass zwei von ihnen Entführungsopfer sind, die anderen Entführer. Doch wer wer ist, bleibt unklar; klar ist nur, dass der Rest der Gangster demnächst eintrifft und dann Köpfe rollen. Also ziehen alle fünf an einem Strang, um sich zu verteidigen.

Was spannend klingt, bleibt reine Behauptung: Die „nach und nach“ eingetreuten Informationen sind willkürlich, die Figuren bleiben Klischees, die sich schnell spezifischen Rollen-Konstellationen ergeben (Der Held, der Zweifler, der Aggressive, …) und immer, wenn das Drehbuch meint, jetzt müsse es mal wieder voran gehen, wird eine plottwist-artige Zusatzinformation „eingespielt“. So sollte ein Thriller gerade nicht funktionieren. „Unknown“ verschenkt sein ohnehin von woanders geborgtes Potenzial damit vollständig und schippert seinen Plotkahn am Ende durch einen finalen Plottwist, wie er finaler und twistiger kaum sein sein könnte, in den Hafen der Beliebigkeit. Da hilft auch kein Jesus in der Hauptrolle.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
Dieser Beitrag wurde unter Filmtagebuch veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.