1:0 für die Realität

Ich wurde gestern vom Rechtsanwalt eines wegen Mordes verurteilten Mannes abgemahnt, weil in den Filmforen jemand auf einen Dokumentarfilm zu eben jenem Fall hingewiesen hat. Aus gegebenem Anlass mache ich hier noch einmal Werbung für folgende Initiativen:

Die mir durch die Abmahnung entstehenden, nicht unerheblichen Kosten werde ich aus Protest gegen die Realität natürlich online überweisen.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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3 Antworten zu 1:0 für die Realität

  1. tschill sagt:

    Ach, ist dafür der Paypal-Button auf filmforen? War mir nicht klar. Solltest Du vielleicht in den Filmforen noch mal in einem Extrathread darauf hinweisen.

    Was ist denn der Grund für die Abmahnung? Weil der Dokumentarfilm verboten wurde, darf man nicht mehr seinen Titel erwähnen? Wurde schon die IMDB abgemahnt?

    Mich kotzt diese Abmahnungsgeschichte dermaßen an. Das ist so eine offensichtliche mafiöse Selbstbedienungsmasche, die von juristischer Seite nicht nur als Rechtsanwalt und Richter, sondern auch als Politiker stabilisiert wird. Man weiß als Bundestagsabgeordneter schließlich nicht, ob man in einigen Jahren bei der Industrie unterkriechen kann, die bedankt sich für die geleistete politische Arbeit nur sehr unzuverlässig.

  2. Jein, der PayPal-Button ist nicht nur dafür. Ich plane im Falle einer überbordenden Anwaltsrechnung eine kleine Benefinz-Veranstaltung auf filmforen und hab da jetzt schon mal ein Paypal-Konto eingerichtet.

    Nein, der Dokumentarfilm wurde nicht verboten – ich wurde nur aufgefordert, den Namen des Täters nicht mehr im Zusammenhang mit der Tat und dem Namen des Opfers zu erwähnen, weil der Täter sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt fühlt.

    Ich gebe dir teilweise recht: Abmahnungen sind vom Prizip her etwas Gutes, weil sie verhindern, dass aus jeder Streitsache gleich ein teures Gerichtsverfahren wird. Leider ist das aber etwas entartet und die Anwaltskosten, die mit einer Abmahnung verbunden sind, können teilweise ruinös aufallen. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, der endlich erkennen muss, was derzeit im Internet passiert und eine Kostendeckelung für solche Abmahnungen einrichtet. Es kann doch nicht sein, dass man – wie in meinem Fall auch noch arglos und ohne Schuld – auf einmal Schulden hat, wo vorher keine waren.

  3. tschill sagt:

    Interessantes Konstrukt des Anwalts. Rechtskräftig verurteilt, aber in Zusammenhang mit der Tat soll der Name nicht erwähnt werden, weil dann die Persönlichkeitsrechte des Täters verletzt werden. Werde die Idee für viel Geld an Ackermann und Esser verkaufen und Dir davon Deine Anwaltskosten ersetzen 🙂

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