Goodbye Lenin (D 2003, Wolfgang Becker) (DVD)
Wollte man den Film aus der Siegfried Jäger'schen Perspektive der Diskursanalyse interpretieren, müsste man sich ohl zuerst fragen, warum er am "Tag der Deutschen Einheit" im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ich hatte mangels Pariotismusgefühlen jedenfalls nichts besseres zu tun und hab ihn mir angeschaut.
Ein durch und durch transparentes Konzept, das mit dem Ostalgie-Kitsch auf der einen und einer schwarz-weiß-psychologischen Figurenentwicklung auf der anderen Seite operiert. Gerade die verklärende Stoßrichtung der letzten 15 Minuten ist mir übel aufgefallen: Mit der Verkitschung der DDR in eine Art Glückbärchiland soll wohl die Befindlichkeit der Ostdeutschen in Bezug zu deren Vergangenheitsbewusstsein angedeutet werden. Ich habe ein paar jahrelang "dort" gelebt und nichts von derlei Pathos mitbekommen.
