Wenn ein Kind stirbt

Imaginary Heroes (USA/Deutschland/Belgien 2004, Dan Harris)

Als der fast erwachsene Sohn der Familie Travis Suizid begeht, zieht
dies beinahe deren Atomisierung nach sich. Der jüngere Bruder versucht
weiter Normalität zu leben, wird aber von der Trauer und Neugier seiner
Mitmenschen verfolgt, die Mutter beginnt sich in Sarkasmus zu üben und
versucht mit Drogen mehr über sich selbst herauszufinden, der Vater
zieht sich in sich selbst zurück und scheint allen Lebenswillen zu
verlieren. Der junge Regisseur Dan Travis berichtet aus erfreulich
neutraler Distanz über das Jahr nach dem Tod des Familienmitgliedes und
fängt auf diese Weise die tragikomischen Momente im Leben seiner
Protagonisten ein. Verzweiflung und Hoffnung wechseln einander ab, wie
Wut und Ohnmacht, Tiefsinn und Rausch. „Imaginary Heroes“ hat alles,
was ein typischer „Oscar“-Film braucht – vor allem aber eine gute
Darsteller-Riege, aus der besonders die facettenreiche Sigourney Weaver
hervorsticht. Über die hat man selten so gut lachen können, wie in
diesem Film.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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