05.05.04: Scum of the Earth (DVD)

05.05.04: Scum of the Earth (DVD)

Das
Showbiz frisst seine Kinder … und am liebsten die, die noch
unschludig sind, weil sich Unschuld besser verkaufen lässt. Und ist
dann noch ein Dokumentarist dabei, der sowohl die Kinder als auch das
Verkaufen als auch die moralische Entrüstung inszenieren kann, dann
verkauft sich das noch besser.

H. G. Lewis‘ Film „Scum of the
Earth“ erzählt von skrupellosen Nacktmodell- und Pornofotografen, die
sich junge Mädchen an High Schools suchen und sie mit
Geldversprechungen in ihr Fotostudio locken, wo sie zuerst nur keusche
Aufnahmen machen. Vom geld angefixt, wollen die Mädchen schnell mehr.
Mehr Geld gibt es aber nur für weniger Wäsche auf den Bildern. Und mit
den einmal entstandenen Halbnacktbildern lassen sich die Mädels dann
auch schnell zu Ganznacktbildern erpressen. Ein Teufelkreis, den
irgendwann nur noch die Courage des Fotografen zu brechen im Stande ist.

„Scum of the Earth“ steht in der Mitte einer Traditionslinie, an deren Anfang sich pseudo-entrüstete Filmchen wie „Die weiße Sklavin“ (eines der Remakes soll schon Kafka in Rage versetzt haben) und an deren Ende sich solche Grotesken wie „Meet the Feebles
finden. Lewis‘ meint es auch nicht ganz Ernst mit seinem Sujet. Der
Exploit-Charakter liegt dabei aber noch weniger auf dem „Nackte Haut
unter dem Vorwand der Aufklärung zeigen“, als in der Aufdeckung der
Machenschaften dieses „Abschaums der Erde“.

Na, der letzte Schwarz-Weiß-Film Lewis‘, bevor er sich mehr zu zeigen traut. Sozusagen ein „Vormärz“-Filmchen.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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