Save the date: „Computergeschichte zwischen Papier, Menschen, Möbeln und Maschinen“

Am 25. Mai bin ich nach Paderborn auf den Workshop „Computergeschichte zwischen Papier, Menschen, Möbeln und Maschinen“ eingeladen, um dort über die Rolle des Papiers (insbesondere der Zeitschrfiten) im Homecomputer-Zeitalter zu sprechen.

Der Workshop widmet sich der Auseinandersetzung mit einer der ältesten Archiv- und Kulturtechniken der Computergeschichte, dem zirkulierenden Papier. So wird, neben der grundsätzlichen Frage der Datenspeicherung auf Papier, der Zusammenhang von Computer und Computerzeitschriften thematisiert. Damit wird eine analoge Geschichte des Computers erzählt und zudem reflektiert, wie diese etwa in Verbindung gestellt werden kann zu Fragen der Archive, der Zeitschriftenästhetik und -epistemologie oder auch des gedruckten Codes.

Starten wird der Workshop mit dem Impulsvortrag »LLIST überträgt das Programmlisting auf den Drucker«[1]Paperware (Preservation) des Homecomputer-Zeitalters von Stefan Höltgen. Der Vortrag geht von der Beobachtung aus, dass die mit großem Abstand älteste und langlebigste Form der Datenspeicherung auf Papier stattfand und -findet. In der Vergangenheit wurden Papierspeicher sowohl von den Computern selbst (als Lochstreifen oder Lochkarten) als auch von Menschen verwendet, um sowohl Daten als auch Programme zeitlich und räumlich zu übertragen.

Der Vortrag rückt die Textsorte des Programmlistings in den Fokus, bei der symbolisch kodierte Software in alphanummerischen Zeichen auf Papier gedruckt oder geschrieben wurde, um „weiterverarbeitet“ werden zu können. Diese Weiterverarbeitung erfolgte zuerst jedoch nicht durch Computer, sondern durch Menschen, die das Programmlisting in ihren Computer eingeben mussten. Dabei wurde die Programmiersprache und die in ihr formulierten Programme zu einem Kommunikat zwischen Menschen und Maschinen.
Die spezifischen medienepistemologischen und -archäologischen Fragen, die hiermit einhergingen, werden im Vortrag sowie im weiteren Workshop ebenso beleuchtet, wie etwa Fragen zum Status des papiernen Softwarearchivs, seiner Erschließung, Bewahrung und Auswertung.

Ablauf:

  • 14:00 Impulsvortrag: Stefan Höltgen
  • 15:00 Bezug zur Einrichtungsgeschichte des Computers (Präsentation, Impuls aus dem Projekt)
  • 16:00 Gemeinsame Materialsichtung

[1] Memotech (1983): BASIC-Lehrgang, Technisches Handbuch, MTX-500/512. Witney/Oxon: Memotech, S. 150.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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