Nächste Woche Samstag veranstalte ich zusammen mit Melanie Fritsch den Kickoff-Workshop für unsere neu gegründete „AG Spiele“ im Digital Humanities im deutschsprachrigen Raum e.V. Ziel der AG ist es das Thema Spiele als Objekte der DH-Forschung in den Fokus zu rücken. Dazu heißt es in unserem Call for Participation unter anderem:
Während die Oberflächen von Computerspielen seit zwei Jahrzehnten durch die Game Studies minutiös in ihren ästhetischen, diskursiven, soziologischen, historischen, philosophischen und anderen Dimensionen minutiös erforscht werden, bleiben die „Unterflächen“ (F. Nake) weitgehend nur auf der Produzentenseite sichtbar und sind bislang kaum Gegenstand kulturwissenschaftlicher Diskussion geworden. Dabei stellen die technischen und formalen Dispositive als Aprioris des Spielens eine ebenso reichhaltige Seite der Spielekultur dar. Insbesondere in ihrer historischen und phänomenologischen Vielfalt zeigen sich hier Geschichten und Genealogien, Stile, subliminale Ästhetiken und nachhaltige Erfindungen, die es zu dokumentieren, zu verstehen und bewahren gilt, soll das Phänomen „Spiel“ in seiner Ganzheit erfassbar bleiben. Hinzu kommen all jene Epiphänomene, die mit dem ephemeren Charakter des Spielens als Handlung zu tun haben, die aus dem Spielprozess hervorgehen und sich um ihn herum gruppieren: Angefangen bei den audiovisuellen Outputs über die konkreten Spiel(er:innen)handlungen als anatomische, physiologische und neurologische Mensch-Maschine-Kopplungen, bis hin zu Spieler:innenkulturen, die ein Universum an Paratexten hervorbringen.
Die AG Spiele im DHd e.V. möchte Spiele (analoge und digitale Computerspiele, Videospiele, mechanische und elektromechanische Spiele, medial hybride Spiele) unter solchen Aspekten erforschen. Standen Spiele in den Digital Humanities bislang schon als Tools (Gamificationprozesse bei der Metadaten-Erfassung oder Simulationsspiele als interaktive Visualisierungstools) auf dem Programm, so sollen sie nun als kulturelle und technische Artefakte eigener Provenienz mit den Methoden und Verfahren der Digital Humanities erforscht werden. Hierzu können sich Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenfinden: Game Studies, Informatik, Medienwissenschaft, Sprachwissenschaften, Elektrotechnik,, Formalwissenschaften, Geschichtswissenschaften und andere Disziplinen, in denen, für die und durch die Spiele eine Rolle spielen.
Wir haben einige Einreichungen für Vorträge bekommen und neun davon zu einem Workshop zusammengestellt. Der Tagesablauf sieht nun wie folgt aus:
10:00: Melanie Fritsch & Stefan Höltgen: Introduction
10:10 – 10:30: Harald Koberg: “For real: being in the context of digital play”
10:50 – 11:10: Dominik Kremer & Blake Walker: “Exploring individual sense-making of virtual landscapes in video games”
11:30 – 11:50: Stefan Höltgen: “Paper Machines. The Archive of proto-digital Games”
12:10 – 12:30: Torsten Roeder: Digitale Editions of Disc Magazines as a ressource for Game Studies?
12:50 – 14:00: Lunch break
14:00 – 14:20: Laura Schmidt: On exhibiting computer games – History of the computer game exhibition at ZKM | Karlsruhe
14:40 – 15:00: Christian Vater: “NFDI4Culture – Consortium for research data on material and immaterial cultural heritage”
15:20 – 15:30: Coffee break
15:30 – 15:50: Daniel Cermak-Sassenrath The role of controllers in the (game) playing
experience
16:10 – 16:30: Michael Iantorno “ROM hacks and fan activities”
16:50 – 17:10: John Aycock: “An Archaeogaming Primer”
17:30 – 18:00: Closing discussion
18:00 Uhr: End
Da es sich bei dem (online stattfindenden) Workshop um eine „geschlossene Veranstaltung“ mit vorheriger Anmeldung handelt, können leider keine weiteren Zuhörer:innen zugelassen werden.
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