Lehre im Sommersemester 2016

Meine Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2016

  • Hands on Commodore 64! Archäologie einer Computer-Plattform (BA Modul 1)
  • Artefakte des Medienarchäologischen Fundus (BA Modul IX)
  • Grafik- und Soundprogrammierung in Assembler (BA/MA Projektmodul)

Modul: BA Modul 1 – Einführung in die Medientheorien
Titel: Hands on Commodore 64! Archäologie einer Computer-Plattform
Leitung: Dr. Stefan Höltgen

Beschreibung:

Als meistverkaufte Computerplattform eines Herstellers nimmt der 1982 eingeführte 8-Bit-Homecomputer Commodore 64 nicht nur eine ökonomische Sonderstellung innerhalb der Computergeschichte ein. Seine Einflüsse auf die Mikrocomputerarchitekturen der 1980er- und -90er-Jahre, auf digitale Klang- und Bildästhetik (Computerkunst) und nicht zuletzt auf die Entwicklung des Computerspiels sind heute überall zu sehen und zu hören. Aber auch in Retrocomputing-Szenen ist der C64 nachhaltig populär: Kontinuierlich wird für diesen Rechner neue Hardware und Software entwickelt, entstehen neue ästhetische Artefakte, Szenen und Nutzungsweisen. Der Commodore 64 ist damit eine historische Computerplattform der Gegenwart, die damit einer besonderen theoretischen Beschreibung bedarf. Im Seminar wollen wir diesem Computer mit technikhistorischen, elektronischen, informatischen und medientheoretischen Werkzeugen auf zu Leibe rücken, in seine Codes und auf seine Platinen schauen. In Kleingruppen eröffnen sich die Teilnehmer hierzu selbstständig Zugänge zur Technik- und Kultur- und Spielegeschichte, zu den Szenen, den Peripherien, den Publikationen und vielen anderen Aspekten des C64. Dabei erlernen wir en passent dessen Programmierung in BASIC und Maschinensprache auf den Originalgeräten, in Emulatoren und Cross-Development-Entwicklungsumgebungen. Vorkenntnisse in Computerprogrammierung und technischen Disziplinen sind nicht nötig und werden im Seminar vermittelt; Aufgeschlossenheit diesen Themen gegenüber wird daher ebenso erwartet wie eine Gruppenprojektpräsentation am Ende des Semesters.

Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen
Raum: Signallabor
Zeit: Freitag, 12-14 Uhr
Teilnahmebedingung: Erarbeitung einer Gruppenpräsentation


Modul: Modul IX – Medienwissenschaft in der Praxis (BA)
Titel: Artefakte des Medienarchäologischen Fundus
Leitung: Dr. Stefan Höltgen, Thomas Nückel, Johannes Maibaum

Beschreibung:

Der Medienarchäologische Fundus des Instituts für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft versammelt medientechnische Artefakte vornehmlich der letzten 150 Jahre, welche Studierenden und Wissenschaftlern die Möglichkeit geben sollen, die medialen Bedingungen der Möglichkeit von Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Informationen „hands-on“ zu erfahren. Von der Pendeluhr bis zum Analogcomputer, vom Brettspiel zum elektronischen Baukasten, vom Oszilloskop zum Synthesizer stellen die Artefakte einen wichtigen Ausgangspunkt für historischen und systematische medientheoretische und -praktische Fragen dar. Im Rahmen des Projektes soll jeder Studierende ein Artefakt (oder eine zusammengehörende Gruppe von Artefakten) untersuchen und aus verschiedenen internen und externen Quellen Informationen dazu sammeln. Die gefundenen Erkenntnisse dieser medienarchäologischen Praxis fließen dann als Beitrag in das Wiki des Medienarchäologischen Fundus einfließen. Nach einer einführenden Veranstaltungen in der ersten Semesterwoche finden die Konsultationen mit dem Kurator und den Hilfskräften des Fundus nach Absprache statt.

Zeit: Mittwochs, 16-18 Uhr
Raum: Medienarchäologischer Fundus, Am Kupfergraben 5, neben dem Eingang der Musikwissenschaft)
Teilnahmebedingungen: Anfertigung einer Objektbeschreibung
MAP-Bedingung: wie oben (benotet)


Module:
Modul VI (BA Projektmodul)
Modul IX (MA Projektmodul)
Modul IX – Medienwissenschaft in der Praxis (BA)
Titel: Grafik- und Soundprogrammierung in Assembler
Leitung: Dr. Stefan Höltgen

Beschreibung:

Im Kurs erlernen wir die Programmierung des 8-Bit-Mikroprozessors Zilog Z80 aus dem Jahre 1976. Zielplattform ist der Homecomputer Schneider/Amstrad Color Personal Computer, der zwischen 1984 und 1990 erhältlich war. Nach einer historischen und systematischen Einführung die Architektur von Mikrocomputern und -prozessoren sowie deren formalsprachliche Grundlagen erarbeiten wir den Befehlssatz des Prozessors hands-on. Dazu werden fertige Programme analysiert und (weiter)entwickelt. Der Fokus der zweiten Hälfte des Semesters liegt in der maschinennahen Programmierung von eigenen Grafik- und Soundalgorithmen, für die zeitkritische Programmiertechniken nötig werden.

Vorkenntnisse in Computerprogrammierung sind nicht nötig und werden allesamt im Kurs vermittelt, wozu allerdings die Bereitschaft zur ständigen und selbstständigen Auseinandersetzung mit der Materie Bedingung ist. Computer (sowohl Original-Plattformen als auch Notebooks mit einer Emulation und Programmierumgebung) und sämtliche Semesterliteratur werden zur Verfügung gestellt. Interessierte am Kurs melden sich bitte vorab per E-Mail (stefan.hoeltgen@hu-berlin.de), damit weitere Details und der Zugang zum Moodle-Kurs kommuniziert werden können.

Zeit: Donnerstags, 18-20 Uhr
Raum: Signallabor, Raum 2.26, GEO 47
Teilnahmebedingungen: wöchentliche Teilnahme am Kurs
Projektbedingung: Programmierprojekt (allein oder zu zweit) und 10-seitige (BA) bzw. 15-seitige (MA) Projektarbeit mit medienwissenschaftlichem Fokus.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
Dieser Beitrag wurde unter Computer, Technikgeschichte/RetroTopie, Uni abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Lehre im Sommersemester 2016

  1. Guten Tag,

    ich finde die Wahl des C64 als Plattform fuer den Zugang zu historischer Computertechnik sehr gut. Das System haeufig anzutreffen, es gehoert zu den am Besten dokumentierten und es gibt eine gute Anbindung an moderne Systeme.
    Vielleicht koennt ihr eine Disk am Ende des Seminars releasen mit den Beitraegen (falls die Teilnehmer zustimmen).

    Viele Gruesse,
    Michael (aka Engima)

  2. Hallo,

    danke für das Interesse. Ich bin mir noch nicht sicher, ob alle Studenten etwas programmieren sollen. Es gäbe auch einiges Interessantes zu dokumentieren. Aber die Programme, die im Seminar entstehen, könnte man tatsächlich auf unsere Signallabor-Seite veröffentlichen (dort ist ja schon einiges ähnliches): http://bit.ly/1OyhONr

    S. H.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.