412 in 0

Vor ein paar Wochen habe ich eine „412-in-1“-JAMMA-Platine online gekauft. Nachdem sich die Lieferung wohl wegen des Poststreiks über 4 Wochen hingezogen hat, kam die Platine vorletzten Freitag endlich an. Das Gerät ist so ausgestattet, dass man es nicht nur in einem Arcade-Automaten, sondern auch – mit einem PC-Netzteil, VGA-Monintor und einen PS2-kompatiblen USB-COntroller – solitär betreiben kann. Da habe ich meine Rechnung leider ohne den Wirt gemacht …

In der Theorie klingt das zwar soweit ganz vielversprechend. Aber nur, wenn das Board auch funktioniert. Zwar bootet es zunächst anstandslos und die Spiele im Menü lassen sich auch aufrufen. Nach ein paar Boots zeigt sich jedoch ein Fehler: Beim Scrollen durch das Menü bleibt die Software hängen und das System rebootet. Das Geschieht in immer kürzeren Abständen, so dass man nach kurzer Zeit gar kein Spiel mehr auswählen kann.

Klarer Fall von „verstecktem Mangel“, könnte man meinen. Mit dieser Ansicht habe ich mich auch an den Support des griechischen (no pun intended!) Vertreibers arcadomaniashop gewendet und um eine Ersatzlieferung gebeten. Doch ich habe wohl den Geschäftssinn dieses Unternehmers falsch eingeschätzt. In Antwort-Emails, in denen ich nicht nur penetrant gedutzt wurde, sondern die auch keinen anderen Namen als „Supporter“ enthielten, wurde ich zunächst implizit verdächtigt, das Gerät selbst beschädigt zu haben.

Dann wurde ich aufgefordert Fotos von dem Gerät und wie ich es angeschlossen haben, zu mailen, damit „der Techniker“ sich das einmal anschauen kann, um zu entscheiden, ob ich für den Fehler verantwortlich bin. Trotzdem ich solch einem Wusnch eigentlich nicht nachkommen wollte, habe ich es getan, weil mir nicht nur an einem neuen Board gelegen war, sondern ich auch brennend interessiert war, wie „der Techniker“ aufgrund von solchen Fotos technische Expertisen gibt. Ich habe sogar noch einen Film erstellt, in dem der Boot&Absturz-Prozess filmisch dokumentiert ist.

Das hat natürlich immer noch nicht dazu geführt, dass der Verkäufer seinen AGB oder dem Ferbabsatzgesetz gemäß gehandelt hat. Ich wurde nun ganz offen mit dem Verdacht konfrontiert, dass ich das Gerät ja schon „ein paar Tage“ gehabt habe und den Fehler in dieser Zeit selbst verursacht habe. Immerhin würden ja alle Geräte vom „Techniker“ vor dem Versand auf ordnungsgemäße Funktion geprüft. (Das scheint dann wohl auch verdeckte Mängel, die erst nach mehrfachem Gebrauch auftreten, einzuschließen?)

Ich habe dann darauf hingewiesen, dass ich mein Verbraucherrecht auf jeden Fall durchsetzen möchte und um eine Rücksendeadresse gebeten. (Interessanterweise enthält die Webseite des Händlers nämlich keinerlei Postadresse, was das Unternehmen erst so richtig „seriös“ erscheinen lässt … hätte ich das bloß vorher gesehen!) Die letzte Mail, die ich dann vom namenlosen „Supporter“ erhalten habe, war, dass ich ja nun „gedroht“ hätte und daher jede Kommunikation mit mir eingestellt wird. Jetzt muss ich mit diesem Mitst zum Rechtsanwalt gehen. 🙁

Ich kann also nur jedem, der sich gleichzeitig für Arcade-Boards, für unseriöses Geschäftsgebahren interessiert, empfehlen seine Hardware beim Arcadomaniashop zu kaufen. Im mindesten Fall leistet man damit einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung Griechenlands.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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