Ganz in Weiß

So finster die Nacht (Låt den rätte komma in, Swe 2008, Thomas Alfredson) (Kino in den Hackeschen Höfen)

Mein erster Kinofilm als Neuberliner – am 30.12. gesehen. Ein Film voller Schnee – kein Film für den Sommer. Und jetzt, wo ich hier sitze und über ihn schreibe, wird es draußen langsam hell und überall liegt Schnee. Für Vampire wird es jetzt langsam ungemütlich.

Einen selten doofen deutschen Titel hat man sich für Alfredsons Vampir-Jugend-Melodram-Soziogramm ausgedacht. Der Film trägt jedoch keinen Schaden davon und hat auch bei der zweiten Begegnung nichts von seiner Kraft verloren. Diese durch den dunklen schwedischen Winter eingefrorene Stille, die neben der Natur vor allem das Mitmenschliche lähmt und zusehends erstarren lässt, wird perfekt auf die Geschichte der beiden Kinder übertragen, die sich immer mehr von ihrer Umwelt abkapseln, indem sie sich Wärme suchend einander zuwenden.

Dass diese Zuwendung dann natürlich auch nicht wirklich ein sozialer Akt der Fürsorge, sondern wiederum nur kalt kalkuliertes Mittel zum Zweck ist (das Vampirmädchen sucht nach einem neuen Helfer, nachdem ihm sein alter „entwachsen“ ist), macht den Film nur umso trauriger.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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