11:14 (Elevenfourteen, USA/Can 2003, Greg Marks) (Blu-ray)
Jim Jarmuschs „Mystery Train“ und Mike Figgis‘ „Timecode“ haben Pate gestanden: Etwas ist passiert, und um dieses Etwas herum werden nach und nach die mit ihm verbundenen Schicksale vorgestellt. „11.14“ erzählt die Geschichte zweier Autounfälle, eines Sexunfalls, eines Überfalls und einer Penisamputation. Die Figuren, die davon betroffen sind, stehen alle in Beziehung zueinander und um diese Beziehung zu erklären, holt der Film mehrfach aus, spult zurück und übernimmt alternative Perspektiven. Das macht er zwar nicht so artifiziell wie Figgis und längst nicht so komisch wie Jarmusch aber überaus spannend. Dass das Experiment nämlich glückt, liegt an den toll gezeichneten Figuren, die hier ja die Möglichkeit haben, durch das Zurückspulen mit immer mehr Komplexität gefüllt zu werden. Letztlich kann man als Bilanz unter den Film schreiben, dass eigentlich gar nichts passiert ist, außer, dass ein reichlich egomanisches Teeny-Mädchen Opfer seiner eigenen Kaltherzigkeit geworden ist.
Die Blu-ray-Disc, die morgen von e-m-s kommt, ist leider nicht so gut gelungen. Das Bild ist – das mag auch daran liegen, dass der Film ausschließlich nachts spielt – sehr körnig. Extras oder ein Menü hat man der Disc nicht verpasst. Das ist wohl der für das Medium doch recht hohe Preis für den verhältnismäßig geringen Preis.




Ick will mehr Bilder sehen, Kollege 🙂
lg O