1074 Sonnen

Trinity & Beyond (USA 1995, Peter Kuran) (DVD)
Atomic Journeys – Welcome to Ground Zero (USA 1999, Peter Kuran) (DVD)
Nukes in Space – The Rainbow Bombs (USA 1999, Peter Kuran) (DVD)

Drei Dokumentarfilme (einer von 1995, die beiden anderen von 1999) über dasselbe Thema bei cmv veröffentlicht: Atombomben-Tests. Das Material, das bei „Atomic Journeys“ und „Nukes in Space“ gezeigt wird, war bis kurz vor der Entstehungszeit der Filme noch geheim und von der US-Regierung unter Verschluss gehalten worden.

Alle drei Filme bestechen durch ihre nüchterne Berichterstattung, die die Entwicklung, die militärischen und zivilen Tests von Atomwaffen seit den 1950er Jahren nachzeichnet. „Trinity & Beyond“ ist dabei wesentlich mehr von den zeitgeschichtlichen Bezügen geprägt: den kalten Krieg und die Frage der Abschreckungsfunktion der Waffen und ihrer Tests. Die anderen beiden Filme zeigen vor allem die Überlegungen, die vor und nach den Tests angestellt wurden: von physikalischen Beobachtungen in der Atmosphäre bis hin zu dem Traum mit Hilfe von Kernwaffen Landschaftsbau oder Ressourcengewinnung betreiben zu können.

Im Zentrum der Dokus steht natürlich das Bild der Atombombenexplosionen, immer wieder der aufsteigenden Rauchpilze, der Blitze, der schockartigen Druckwellen, die die Landschaft und alles, was sich auf ihr befindet, verformen und zerstören. Stets ist es das Erhabene, das bei diesen Aufnahmen mitschwingt, das die Kleinheit des Betrachters der immensen Größe der Explosion und ihrer Zerstörungskraft entgegen stellt. Die drei Dokus (von denen „Trinity & Beyond“ schon länger als deutsche DVD erhältlich ist) enthalten kulturhistorisch und technologiegeschichtlich wichtiges Filmmaterial, das vom Regisseur eingermaßen sorgsam aufbereitet und zusammen gestellt und vom Sprecher (in der Originalfassung William Shatner) unaufgeregt kommentiert wurde. Sehr spannend und vielfältig ist auch das Bonus-Material der DVDs, das – etwa bei „Trinity & Beyond“ ein 3D-Feature enthält (nur mit Rot-Grün-Brille zu genießen) oder ähnliche Entwicklungsgeschichten für die UdSSR zeigt.

(Auch erschienen im Postapocalypse-Blog)

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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