Mein Asyl (Chiedo asilo, F/I 1979, Marco Ferreri) (DVD)
Die Methode, sich eine Filmhandlung durch weitestgehende Improvisation der Beteiligten am Set entwickeln zu lassen, hat mir bei Ferreris „Affentraum“ sehr zugesagt. Auf welche Grenzen das Konzept jedoch stoßen kann, wenn die Richtung der Erzählung nicht surreal, sondern eher „neo-veristisch“ ist, zeigt sich an „Mein Asyl“. Dort spielt Robert Benigni einen Kindergartenlehrer, bei dem nie ganz klar ist, ob er für seine Arbeit und für das Leben danach überhaupt geeignet ist. Traumtänzerisch (aber eben keineswegs wie Ivo in Fellinis „Die Stimme des Mondes“) hüpft er von Set zu Set, von Erlebnis zu Erlebnis und kommt doch – wie der ganze Film – nirgends an. Es war ja schon bei „Affentraum“ nicht so, dass der Film auf narrative Geschlossenheit hinsteuerte oder gar eine nachvollziebare Figuren-Entwicklung anstrebte. Im Unterschied zu „Mein Asyl“ war aber der Weg der Protagonisten (und letztlich die Charakterisierung derselben) das Spannende.