Heinz im Mond (D 1934, Robert A. Stemmle) (3Sat)
Wenn man das Wochenende bei der Schwiegermutter verbringt und die mitgebrachte Literatur bereits Samstag Vormittag zuende gelesen ist, hilft nur noch der Blick ins TV:
3Sat brachte – angesichts der Mondfinsternis in der Nacht von Samstag auf Sonntag – einen „Thementag: Mondsüchtig“. Im Zuge dessen wurde auch der deutsche Film „Heinz im Mond“ ausgestrahlt (dessen Titel absoluter Humbug ist, weil der von Heinz Rühmann gespielte Charakter Aristides heißt und mit dem Mond schon gar nichts zu tun hat). Rühmann tanzt auf zwei Verlobungen (seinen eigenen), wäre aber lieber auf einer dritten. Die Wahl zwischen dem Mannweib und deren bester Freundin, einer Hysterikerin, ist wirklich die, zwischen Skylla und Charybdis.
Eigentlich eine ziemlich nichtsagende Filmklamotte aus den 30ern, wenn nicht gerade diese Filme (ein Jahr nach der Machtergreifung der Nazis) immer den Kracauer’schen „Spiegelreflex“ bei mir auslösen würden. Ich frage mich dann z. B., ob der Drehbuchautor, der für die Tochter des Filmpsychiaters Ass (o. g. Hysterikerin) einen Ehemann sucht, seine Umschreibung „Junger Mann mit Erlösernatur“, nicht auch eventuell politisch verstanden wissen wollte. Auch wenn 1934 wohl nur die allerwenigsten gewusst haben dürften, dass der realexistierende „junge Mann“ in Wirklichkeit der „Gasmann“ (wenn ich hier mal die „Blechtrommel“ zitieren darf) sein würde.



