Wenn einer eine Reise tut

Nach meiner Rückkehr aus Berlin gab es den üblichen großen Poststapel, die immer wachsen, wenn ich mal eine Woche fort bin. Oben drauf hab ich dann die Sachen gelegt, die ich selbst mitgebracht habe:


In einem „Zum Mitnehmen!“-Karton der Filmbibliothek des Filmmuseums habe ich eine kleine Skurrilität gefunden:

Bernward Wember
Objektiver Dokumentarfilm?
Berlin: Colloquium Verlag 1972
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… Wember hatte sich seinerzeit (mit Karohemd und Backenbart) mit dem selben Thema auch einmal vor die Kamera getraut und über die Meinungsmanipulation mit filmischen Mitteln angesichts der Nord-Irland-Berichterstattung im Deutschen Fernsehen doziert. Das Buch geht in eine ganz ähnliche Richtung und war damals wohl nötig.

In einem SPD-Antiquariat gegenüber des „Hebbel am Ufer 1“ habe ich mich mit Zeittotschlag-Literatur versorgt:

Pierre Bordieu
Über das Fernsehen
Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998
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… Bordieu schlägt in jene Kerbe, die Adorno mit seine konservativen Fernsehkritik bereits in den 1960er Jahren geschlagen hat. Nur ist Bordieu hier noch eine Spur arroganter, wenn es darum geht, sich als Intellektueller mit solch einem Schmuddelmedium wie dem Fernsehen zu befassen. Er macht es dann trotzdem, weil es (ihmzufolge) ja sonst niemand machen will.

Aus dem Museums-Shop des Filmmuseums am Potsdamer Platz:

Matthias Steinle/Burkhard Röwekamp (Hgg.)
Selbst/Reflexionen. Von der Leinwand bis zum Interface
Marburg: Schüren 2004
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… das Buch scheint mir seinerzeit entgangen zu sein. Eine Hand voll Aufsätze zur medialen Selbstreferenz, von denen gerade die, die sich mit dem Kino beschäftigen, sehr interessant sind. Vielleicht kann ich damit meine Überlegungen zu „Copycat“ als selbstreferenziellen Serienmörderfilm noch mit etwas Theorie unterfüttern.

Der Transcript-Verlag hat mir zwei Rezensionexemplare zugeschickt:

Arno Meteling
Monster. Zu Körperlichkeit und Medialität im modernen Horrorfilm
Bielefeld: transcript 2007
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… Endlich Metelings Dissertation. Vom Horrorfilm zu Videoclip, von Cronenberg bis Fulci – ein hochinteressantes Projekt!

Volker Pantenburg
Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard
Bielefeld: transcript 2006
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… Vor allem die französichen Filmer und Filmtheoretiker haben in der Kunstform ja auch immer eine Möglichkeit der quasi-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit einem Gegenstand gesehen. (Ich habe das für David Lynch und David Cronenberg einmal untersucht). Angesichts der Filme Godards drängt sich der Verdacht auch gradezu auf, dass da noch etwas anderes jenseit der Bilder sein muss.

Der Suhrkamp-Verlag hat mir zugeschickt:

Alexander Kluge
Geschichten vom Kino
Franfkurt: Suhrkamp 2007
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… Essays und Vorträge Kluges zu Filmgeschichte und Filmtheorie. Flankiert die demnächst erscheinende monströse Gesamtausgabe seiner Filme beim Goehte-Insitut.

DVDs:

Beijing Bicycle
China 2001
Regie: Wang Xiaoshuai
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… Die zweite Wiederaufnahme von de Sicas „Fahrraddiebe“. Vielfach ausgezeichnet.

Schläfer
Deutschland 2005
Regie: Benjamin Heisenberg
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… Den Film hatte ich auf dem Münchner Filmfest 2005 gesehen und war positiv überrascht.

EuroVideo bringt die mehrteilige „Engelchen“-Sexklamotte auf DVD heraus:

Engelchen macht weiter Hoppe Hoppe Reiter
Deutschland 1969
Regie: Michael Verhoeven (!!!)
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Engelchen oder: Die Jungfrau von Bamberg
Deutschland 1968
Regie: Maran Gosov
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Bengelchen liebt kreuz und quer
Deutschland 1968
Regie: Maran Gosov
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… Das wird ein lustiger Filmabend!

Nachtrag: Heute kam eine weitere Presse-DVD. Diesmal von Ascot-Elite:

Unknown
USA 2006
Regie: Simon Brand
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… Ein Trhiller im Stile von „Saw“ und „Cube“. Ich sehe dem gelassen entgegen.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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2 Antworten zu Wenn einer eine Reise tut

  1. très chic … aber was ist das? „Metropolis“ abermals akustisch aufgemöbelt? Wer hat da die Musik gemacht? (Kraftwerk?) Ich fand die Moroder-Version ja schon nicht so schlecht.

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