Kunstschändung

The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (USA 2006, Jonathan Liebesman) (PV: Ufa Köln)

Mag es auch ein noch so gleichgültiger, ästhetisch einfach das TCM-Remake wiederholender Film sein, der seine einzige Existenzberichtigung darin auszustellen versucht, dass er die kulturellen und kulturwissenschaftlichen Debatten, die über das 1974er Original geführt wurden, in seine Handlung überträgt und seine Relevanz quasi damit zu bestätigen versucht, dass er sich als das „Vorher“ eines „Nachher“ ausgibt, obwohl er eigentlich das „Nachher“ eines „Vorher“ ist: Den Film für die FSK-Freigabe „ab 18“ so sehr zu verstümmeln, dass dadurch regelrechte Holprigkeiten in den Handlungsverlauf kommen, halte ich für Kunstschändung. Dann hätte man die deutschen Kinozuschauer lieber um das zweifelhafte Vergnügen bringen sollen sich „TCM:TB“ anzusehen. Ich empfehle ich just erschienen us-amerikanische unrated DVD anzuschaffen.
Wann kommt endlich eine Kennzeichnungspflicht für gekürzte und zensierte Filme, die dafür sorgt, dass solche Produkte nicht auch noch stillschweigend den Zuschauern vorgesetzt werden und damit unlukrativ werden?

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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5 Antworten zu Kunstschändung

  1. EvaS sagt:

    Aber wie kommt es, dass einige Filme, wie „The Hills Have Eyes“, trotz der blutigen Szenen nicht geschnitten werden, und TCM schon?

  2. Du fragst nach einer Logik oder einer Art „Programmatik“ der deutschen Filmzensur. Die gibt es nicht. „Hills“ ist außderdem geschnitten: http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3079 😛

  3. EvaS sagt:

    Ok, da hatten sie doch etwas vorsichtiger geschnitten. 🙂

    „Da die Veröffentlichung von längeren DVD-Fassungen und neugierig machendem „Unrated“-Material mittlerweile Mode geworden ist …“

    Könnte dahinter auch eine kommerzielle Absicht stehen? Ich habe irgendwo gelesen, dass die Verleihe an DVD-Verkäufen sowieso bereits mehr verdienen, als an den Kinokassen.

  4. Könnte man so sehen: Wenn der Film keine FSK-Freigabe bekommt, darf er in Kinos, in denen Jugendliche Zutritt haben, nicht gezeigt oder beworben werden. Ob sich das für den Verleiher lohnt, ist fraglich. Es lohnt sich hingegen sehr, eine „Kinoversion“ und eine „Unrated Versin“ bzw. den „Director’s Cut“ auf DVD herauszubrigen. Da kann man sehr gut zwei Mal mit dem selben Film Geld verdienen und sich mit dem Jungedschutz herausreden.

  5. Pingback: TCM - The Beginning - Mindfactory AG Community Forum

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