»Are you into any kind of banging?«

Der Biss der Schlangenfrau (The Lair of the White Worm, GB 1988, Ken Russel) (DVD)

Auch schon wenigstens 10 Jahre nicht mehr gesehen. Ken Russel schafft immer wieder eine äußerst eigenartige Atmosphäre in seinen Filmen. In dieser "The cool breeze of the 80s meets the Loch Ness monster"-Erzählung frei nach Bram Stoker sind es vor allem die Schauspieler, die völlig nonkonform agieren (oder einfach so 80s sind, dass es heute völlig inauthentisch wirkt). Allen voran natürlich der schon damals und seit dem dauer-versnobte Hugh Grant, der offenbar kaum in der Lage ist, mal keinen schnöselig-gutmütigen Adeligen zu spielen. Sehr erfreulich ist auch die Erscheinung von Cathrine Oxenberg (daselbst Adelige), die ausschaut, als wäre siezum Dreh nur mal kurz aus einem Aerobic-Studio vorbei gekommen.

Der Film und sein Plot bestechen durch eine geschickte Variante von Drachen-Mythos und modernem Okkultismus. Russel verwurstet alles, was er in die Finger bekommt (wie schon in "Gothic", der ja auch ein Theme-Park der schauerromantischen Kunstgeschichte ist). Gewürzt wird das alles mit einem Humor, der unglaublich subtil ist und Anspielungen enthält, die einem fast entgehen, wenn man nicht genau hinhört/schaut (Die Schlangenfrau wirft ihr Spielbrett ins Feuer und kommentiert dies leise mit "Rosebud"). Kein Film, den man sich regelmäßig anschauen kann (dazu hat er dann doch zu erhebliche Längen und einige Albernheiten, die den schlangen-torkeligen Polizisten mit Maulsperre), aber alle paar Jahre ein erfreulich abwechselndes Ereignis. 

more: http://www.geocities.com/lairof/

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
Dieser Beitrag wurde unter Filmtagebuch veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.