Ästhetik des Schreckes

Nachdem ich den halben Tag durch die Stadt flaniert bin und mal ein
paar neue Cafés ausprobiert habe, in denen es sich vielleicht lesen und
arbeiten lässt, bin ich etwas frustriert (über einen unglaublich
ignoranten Aufsatz E. Ann Kaplans zu Langs „While the City Sleeps“)
noch einmal kurz in die „Bücheretage“ eingekehrt.

Karl Heinz Bohrers „Die Ästhetik des
Schreckens“. Das ist Bohrers 1977/8 veröffentlichten
Habilitationsschrift über „Die pessimistische Romantik und Ernst
Jüngers Frühwerk“ (so der Untertitel), in der er unter anderem eine für
meine Zwecke sehr nütztliche Theorie des Schreckens aufstellt. Das
Originelle an Bohrers Idee ist, dass der „Schreck“ und die „Plötzlichkeit“ als somatische
Authentifizierungsstrategien (so nenne ich das) mittels des Tons in der
Literatur (!) erzeugt werden kann. Vor allem an Jüngers Frühwerk (dem
ganzen Rumgeknalle in den „Stahlgewittern“) sei dies nachzuvollziehen.

Das Buch such(t)e ich schon seit einiger Zeit. Die antiquarischen
Exemplare waren mir aber bislang immer zu teuer. Meist wird das
Hardcover aus dem Hanser-Verlag für >20 Euro gehandelt – in einem
Zustand der das Preis-Leistungs-Verhältnis immer etwas mager aussehen
lässt. Dass es eine Ullstein-Taschenbuchausgabe davon gibt, wusste ich
gar nicht. Das Buch, das ich da gefunden habe, ist in ungelesenem und
damit tadellosem Zustand und war mit 4 Euro ausgezeichnen. Nach den wie
üblich großzügigen Bücheretage-Abzügen hat es mich 3 Euro gekostet. (blush)

Karl Heinz Bohrer
Die Ästhetik des Schreckens
Die pessimistische Romantik und Ernst Jüngers Frühwerk
Frankfurt am Main/Berlin/Wien: Ullstein 1983
(Ullstein Materialien 35172)

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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