Des Widerspenstigen Zähmung?

McQuade der Wolf (Lone Wolf McQuade, USA 1983, Steve Carver) (DVD)

Texas-Ranger McQuade hält sich nicht an die Regeln und löst Kriminalfälle auf seine ganz eigene Art – nämlich mit physischer Gewalt. Dass er dabei mehr Erfolg hat, als seine Kollegen, ärgert seinen Vorgesetzten. Als McQuade es bei einer Drogenrazzia übertreibt, wird er in den Urlaub geschickt – seine Marke und Waffe darf er aber mitnehmen. Die (Nicht-)Sanktionierung der Selbstjustiz ist das vordergründige Thema dieses Chuck-Norris-Films.

Verglichen mit dem zuvor gesehenen „Hero“ haben wir es tatsächlich mit einer Vorstufe zur Erlangung des Status Quo zu tun. Abermals bekommt der Held einen Spitznamen (hier: „Lone Wolf“, weil er im Alleingang arbeitet), dem er unfreiwillig gerecht wird. Erst als sich eine Liebesbeziehung anbahnt und die Frau nach und nach Kontrolle über den Bier saufenden Sonderling bekommt (zuerst bemächtigt sie sich seines Hauses und räumt auf – eben: Domestikation), wird der Revolverheld etwas milder. Dass ihm das zum Nachteil gereicht, er dadurch verletzbar wird und sein Gewissen nicht mehr übergehen kann, inszeniert Carvers Film als echten Nachteil. Wie schön sich in solchen Dingen der Zeitgeist ablesen lässt!

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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