Land of the Blind (UK/USA 2006, Robert Edwards) (Filmfest München)
Robert Edwards will um jeden Fall vermeiden, dass sein Film als Kritik an einem Regime oder gar einer Ideologie aufgefasst werden könnte. Die „Utopie“ im Wortsinne ist in einem Land angesiedelt, das Züge von allen Ländern trägt. Die Regimes, die beschrieben werden, basieren auf wirklichen wie fiktionalen Diktaturen. Es finden sich Anspielungen an die US-Regierung wie an den Stalinismus, an Cuba wie an Südafrika, Rumänien oder den Iran. Die Ideologeme lehnen sich bei der Roten Armee Fraktion, den Nationalsozialisten, den Stalinisten an Trotzkisten. Die Methoden sind bekannt aus Orwells 1984 und historische Despoten und Fanatiker wie Khomeni, den französischen Revolutionsführer Jean-Paul Marat, Ceausescu, Pol Pot, Castro usw. Doch mit der Vielfalt seiner Quellen verwischt „Land of the Blind“ nicht nur den Verdacht konkreter Kritik, er stellt auch die Archetypik und Gemeinsamkeiten aller Diktaturen dar.



