Lady in the Water (USA 2006, Night M. Shyamalan) (PV Cinema München)
Ist man in der Lage, den Plot von Shyamalans neuem Werk beim Sehen in den Hintergrund zu drängen, bekommt man einen exzellenten Film geboten: Vor allem die Kameraarbeit von Christopher Doyle ist sagenhaft, sein Umgang mit Filtern, Tiefenschärfe und Perspektiven sucht seines gleichen. Der Soundtrack von James Newton Howard konnotiert diese Bilder malerisch und – was angesichts des Filmsujets wundert – ist dabei kein bisschen kitschig; irgendwo zwischen James Horners "Abyss" und Hans Zimmers "Thin Red Line".
Aber wehe, man versucht sich für die Erzählung des Films zu erwärmen. Hier hat der Meister des Plottwists ganze Arbeit geleistet, die Zuschauererwartungen und noch einiges andere zu enttäuschen. Eine Geschichte, die sich fast ausschließlich durch Mono- und Dialoge entwickelt, ein extrem handlungs- und settingarmes, dünnes Fantasymärchen, das ständig mit neuen Regeln aufwartet und das sich selbst für einen Beitrag dieses Genres "unwahrscheinlich" ausnimmt. Dass Shyamalan mit diesem Drehbuch, in das er sich selbst als Messias-Figur rein und seine Kritiker als Schlachtopfer raus geschrieben hat, sogar bei Disney vor die Tür gesetzt wurde, sollte zu denken geben!



