»Tut’s weh, Herr Pastor?«

Der schwarze Falke (The Searchers, USA 1956, John Ford) (DVD)

Wie schwierig es doch ist, die Aussagen der Story nicht mit denen des Regisseurs zu identifizieren, zeigt sich besonders gut an „Der schwarze Falke“, der vor ethnischen, religiösen und Geschlechter-Konflikten nur so überquillt und diese nicht immer in der progressivsten Weise löst. Es zeigt sich aber auch gerade hier, wie schwammig das Konzept von „Autorschaft“ und wie groß der Einfluss der Produktionsbeteiligten und -umstände auf die Gesamtaussage eines Films ist, welche Beteiligung etwa der erzkonservative Wayne auf die Ausgestaltung seiner Figur hatte und auf welche Weise Ford an der politischen Haltung seiner Darsteller Anstoß nahm:

Ward Bond spielt mit dem Pastor Clayton die neben dem Häuptling Scar zweite Filmfigur, die auf Augenhöhe mit der Hauptfigur Ethan agiert. Er hatte auch ein enges Verhältnis zu Regisseur Ford, der als Liberalkonservativer allerdings ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Bond hatte, insbesondere in Hinsicht auf dessen ultrakonservative bis reaktionäre politischen Ansichten. Bond war häufiges Opfer der bei vielen Schauspielern gefürchteten Neckereien und Beschimpfungen Fords während der Dreharbeiten. Insbesondere Bonds üppiges Gesäß war regelmäßiges Zielobjekt für Fords Spott. In wohl allen Ford-Filmen mit Beteiligung Bonds findet sich eine Anspielung darauf, durch Kameraeinstellung oder Filmhandlung. Dass Bond alias Clayton beim Schlussangriff auf die Comanchensiedlung ausgerechnet am Gesäß verwundet wird, ist in diesem Zusammenhang zu bewerten. Nach dem zuvor erwähnten, auch dass Curtis/McCorry ihn dort behandeln muss.

Quelle: Wikipedia

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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