Young Mr. Lincoln (USA1939, John Ford) (DVD)
Ein Klassiker – erst recht nach der Lektüre der sagenhaft guten Strukturanalyse der Cahier-Herausgeber, denen es gelingt, hinter dem medialen Bild Lincolns das ideologische Fords zu entschlüsseln (was letztlich auf einen Vergleich zwischen dem Film-Lincoln und Murnaus Film-Nosferatu hinausläuft). Bemerkenswert ist in Fords Film vor allem, wie sich über mise-en-scène und Montage Sinn-Erfüllungen einstellen, die diametral zum Plot verlaufen, die zuletzt einen Diskurs konstituieren, der eine wesentlich ambivalentere Aussage trifft als die Story. (Man beachte diesbezüglich einmal die Figuren-Konstellationen in der letzten Gerichtssequenz, ihre Aufstellung in der Szenerie und die Art wie sie durch Kadrage und Montage zu diskursiven Erfüllungsgehilfen geformt werden!)
„Young Mr. Lincoln“ ist der perfekte Film zur Verdeutlichung von Filmsprache und zugleich ein sinnfälliger Belegt für das, was die Kritiker der Cahier mit ihrem Auteur-Konzept meinen.



