Hintergründe

Halloween (USA 2007, Rob Zombie) (PV Cinedom Köln)

Nach „The Devil’s Rejects“ kehrt Rob Zombie wieder zu alter Form zurück. Ganz ähnlich wie „House of 1000 Corpses“ ist „Halloween“ eine Aufhebung des Horrorfilms im mehrfachen Sinne. Zunächst richtet sich Zombies Film an all diejenigen Zuschauer, die mit den Erzählungen und Stars der Horrorfilme der 70er und 80er Jahre groß geworden sind. Ohne große Zeigegesten stellt er Schauspieler wie Malcolm McDowell, Brad Dourif, William Forsythe, Richard Lynch oder Udo Kier vor die Kamera und weckt dadurch schon etliche Assoziationen. Dann sind es genau diejenigen Leerstellen des Originals, die in Zombies Remake beleuchtet werde. Damit erfüllt der Film nicht nur die Funktion einer Aktualisierung des Stoffes, sondern vor allem auch die einer echten Neuperspektivierung. Dass hier vor allem die Kindheit Michael Myers‘ inszeniert wird, kann dabei als besonderer Clou gelten, denn die Zwangläufigkeit, mit der sich das Böse in ähnlichen Erzählungen des Serienmörderfilms ätiologisch herleitet, wird vom „Halloween“ vollständig negiert. Früher war Carpenters „Halloween“ unheimlich, weil er so vieles verschwiegen hat, heute ist Rob Zombies „Halloween“ es, weil er so viel sagt und trotzdem nichts zu erklären imstande ist. Zuletzt hebt das Remake das Original auch ästhetisch auf, weil er viele Zitate aus Carpenters Film bringt, die er auf die typisch huldigende aber zu keiner Zeit „tarantinoesk-burleske“ Weise ähnlich wie „House of 1000 Corpses“ in Erinnerung ruft. Insgesamt eines der besten Horrorfilmremakes, die ich kenne.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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