»Manche Türen sollten besser nicht geöffnet werden.«

Alone in the Dark (D/USA/Kanada 2005, Uwe Bol) (DVD)

.. und manche Filme sollten besser nicht gedreht werden. Dass AITD nicht unbedingt zu den besseren Filmen zählt, dürfte schon durch die Nominierungen für mehrere Goldenen Himbeeren angedeutet sein. Doktoraldilettant Boll versucht sich hier abermals an einer Computerspiel-Adaption, ohne den Geist des Originals auch nur anzukratzen. Anstelle dessen verformt er ein wohl ehedem passables Drehbuch durch seine Eingriffe (Hinzufügen von Autoverfolgungsjagden und einer der schlechtesten Sexszenen der Horrorfilmgeschichte*) und glaubt, mit ein bisschen Geld für Splattereffekte und noch ein bisschen mehr Geld für CGI-Monster über die Schwächen seiner Arbeit hinwegtäuschen zu können. Das Schlimme an Bolls Film(en) ist nicht so sehr, dass sie schlecht sind, sondern, dass ihre Schlechtheit den Stempel narzisstischer Selbstüberschätzung gepaart künstlerischer Unbegabung aber leider auch finanzieller Absicherung trägt.

* Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die phallische Museumskuratorin kommt nach Hause, wo der omnipotente Ex-Agent bereits im Bett liegt. Der bis dahin nichtssagende, aus blöder Heavy-Metal- und Konservensynthiemusik bestehende Soundtrack wird kurzzeitig von Youssou N´Dours und Neneh Cherrys Anti-Apardheits-Song „7 Seconds“ abgelöst, zu dem sich beide dann in Unterwäsche und Nahaufnahmen lieben. Um die Emotionalität dieser Szene zu behaupten, hebt Boll sogar die Lautstärke des Soundtrack an.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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