Der Tag nach dem Tag „X“

The Day After (USA 1983, Nicholas Meyer) (DVD)

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Ein Film, der einem immer noch den ganzen Tag versauen kann. Beeindruckend ist, wie Meyer über die Inszenierungsverfahren auf der emotionalen Klaviatur des Zuschauers spielt: Der erste Teil verbreitet eine Hektik und Unruhe, die kaum zu ertragen ist, während der zweite Teil (nach dem Atomschlag) ins Lethargische abkippt und bis hin zum Soundtrack fast hypnotisch wirkt. Zudem ist Meyer ja sehr erfahren im SF-Genre, so dass er weiß, wie man einen Endzeitfilm dreht, ohne dabei ins allzu Technokratisch-kühle abzudriften. Am besten an der „Special Edition“-DVD hat mir jedoch das Bonusprogramm gefallen: drei Propaganda-Filme aus der Zeit des kalten Krieges, die dem Zuschauer vermitteln sollten, wie er sich im Fall eines Atomkriegs zu verhalten hat („auf den Boden legen und Hände vors Gesicht halten“). Es handelt sich dabei um „Duck & Cover“ (1951), „The Day called ‚X‘“ (1955) und „Let’s face it“ (o. J.) – alle bei online einsehbar.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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