»I was the chick with the dick.«

Going to Pieces – The Rise and Fall of the Slasher Film (USA 2006, N.N.) (DVD)

Letzte Woche habe ich von Ascott eine aufwändig gestaltete Presse-Version (unrated DVD, Material-CD, Booklet, T-Shirt, „Body Bag“) der filmischen Adaption von Adam Rockoffs gleichnamigen Buch über die Geschichte des Slasherfilms zugeschickt bekommen. Der Film erscheint in Deutschland am 21. Juni und versammelt Interviews mit den Protagonisten des Genres: Regisseure, Schauspieler, Autoren, …

going.jpgErfrischend ist die intellektuelle Abgeklärtheit, mit der die Beteiligten aus der zeitlichen Distanz über die Filme sprechen. Die Theoriegeschichte des Genres ist ihnen bereits so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ihre Deutungen mit denen der Theoretiker (Clover, Halberstam, …) verschwimmen. Im Rück- und Überblick stellt sich der Slasherfilm als thematisch wie diskursiv äußerst konsistentes Genre dar.

Ein Highlight der Dokumentation ist das Wiedersehen mit der ersten Angela-Darstellerin (aus „Sleepaway Camp„), Felissa Rose, die nicht nur sehr attraktiv ist, sondern vor allem eine große Kennerin des Genres und Liebhaberin des italienischen Giallo (Bava, Argento) ist. Sie bezieht immer wieder Stellung zu thematischen Weiterentwicklungen, Spezialeffekten und Wirkungen – letzeres etwa anhand einer Debatte, die sich um „grausame Weihnachtsmann-Darstellungen“ in „Silent Night – Deadly Night“ und ähnlichen Filmen ereignet hat.

„Going to Pieces“ ist auf jeden Fall sehenswert, auch wenn zu befürchten ist, dass der Film wohl nicht ungekürzt erscheinen wird (schon wegen der Splatter-Szenen aus hierzulande verbotenen Filmen wie „Friday the 13th, Pt. 4„, „The Burning“ u. a.). In puncto Informativität, Humor und Kurzweiligkeit muss er sich hinter seinem „Vorbild“, „The American Nightmare“ jedenfalls nicht verstecken.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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